BAD NENNDORF (jl). Comics haben längst den Markt erobert und sich zu einer ernstzunehmenden Gattung entwickelt. "Graphic Novels" werden in Feuilletons rezensiert, Klassiker des Comics erscheinen mittlerweile als hochwertige Liebhaberausgaben, Manga haben sich in den Buchhandlungen etabliert. Doch was sind Comics und wo sind ihre Ursprünge? Eine Präsentation im Gymnasium Bad Nenndorf beschäftigt sich mit der "neuzeitlichen Entwicklung" des Comics und verschafft einen Überblick über den geschichtlichen Werdegang und die prägendsten Ausrichtungen und herausragendsten Künstler dieser Zeit. Sie beginnt mit Wilhelm Busch und seinem großen Einfluss auf den amerikanischen Comic-Strip, setzt sich fort mit den Erfindern der Superhelden, spannt den Bogen über die Klassiker aus dem Hause Disney und des franco-belgischen Raumes und mündet in den modernen Umsetzungen, die andere Erzählweisen und radikalere Darstellungen verwenden.
Dabei wird auch die Entwicklung in Deutschland dokumentiert und mit zahlreichen Exponaten anschaulich dargestellt. Dabei wird versucht, jede Epoche zu bedienen: das heißt Comics aus dem frühen 20. Jahrhundert sind ebenso vertreten wie natürlich die Klassiker aus den 40er- bis 60er-Jahren und die modernen Trends wie Manga und "Graphic Novel". Nachdem die Comics in den Fünfzigern und Sechzigern sehr in Verruf waren und es auch an Schulen zahlreiche "Bücherverbrennungen" gab, hat sich die Sichtweise dazu heute doch geändert. Viele haben zwar noch Berührungsängste mit dem "Kinderkram" und der ehemaligen "Schundliteratur", aber der Comic hat das Potential, auch an die "große" Literatur heranzuführen. Und falls nicht: Man darf sich auch einfach nur mal gut unterhalten lassen. Für die weiter Interessierten hat die Comic-Buchhandlung "ComicKeller Swoboda" aus Obernkirchen rund einhundert Gratis-Comics aus verschiedensten Genres zusammengestellt, die die lesebegierigen Schüler (und natürlich auch Lehrer) in Ruhe "schmökern" können.