POHLE (al). Der Landfrauenverein Sünteltal geht aufs Dorf. Einmal jährlich machen sich die Mitglieder auf den Weg, um einen der Orte ihres Einzugsbereichs zu besuchen. Jetzt war Pohle an der Reihe: 80 Damen wollten sich die Erläuterungen nicht entgehen lassen.
Doch zunächst kam es zu einer neuen "Pohler Teilung". Mit einem Augenzwinkern halbierte Gästeführerin Barbara Brinkmann den großen Teilnehmerkreis: Eine Hälfte sollte mit ihr den Weg zu Bauernhöfen und anderem Sehenswerten antreten; die zweite Gruppe schloss sich Otto von Blomberg an, der zwar im benachbarten Gut Nienfeld zu Hause ist, aber einen engen Bezug zu seinem ehemaligen Schulort hat. Die Sache mit der "Pohler Teilung" war für beide gleich ein Anlass, auf eine historische Besonderheit hinzuweisen: Tatsächlich gehörte der Ort zeitweilig mit einem hannöverschen und einem Schaumburger Teil zwei verschiedenen Herrschaftsbereichen an. Die Grenze soll sogar quer durch eine Küche verlaufen sein. Brinkmann verwies auch darauf, dass Pohle inzwischen 1175 Jahre alt sei: "Dafür haben wir uns gut gehalten, auch wenn unser Dorf keine Kirche und kein Schloss besitzt." Die baulichen Besonderheiten zeigte sie vor allem anhand alter Hofanlagen auf. Indes widmete sich Otto von Blomberg vor allem der ehemaligen Dorfschule. Sein Vater habe es geschafft, dass er hier unterrichtet würde, weil doch der tägliche Schulweg von Nienfeld nach Pohle recht bequem geradeaus führte: "Nach Antendorf wäre es doch nur bergauf gegangen." Foto: al