1. Vierjährige Bauphase
für die Mittelstraße

    Erste Pläne zur Umgestaltung ernten Lob und Kritik

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    Lemgo (nr). Es ist eine erste Annäherung. Nach verschiedenen Planungswerkstätten zur Umgestaltung der Mittelstraße sind in der vergangenen Woche erste Ergebnisse vorgestellt worden. Es gab viel Lob für die Planer, aber immer wieder auch mehr oder weniger vorsichtig formulierte Kritik an planerischen Vorschlägen.

    Unumstößlich fest steht, dass die in die Jahre gekommenen Rohrleitungen und Kanäle unter der Mittelstraße erneuert werden müssen. Wie im Zuge der Bauarbeiten die Mittelstraße zu mehr Attraktivität kommen kann, war und ist noch immer ein großer Diskussionspunkt zwischen Anliegern, Geschäftsleuten und Planern. "Die ersten Ergebnisse aus den Planungswerkstätten, die ganz bewusst die Bürger mit in die Planungen einbeziehen wollten, haben schon einen breiten Konsens erreicht", betonte Moderator Frank Schlegelmilch. Die Planer stellten auf dieser Basis die neu gestaltete Mittelstraße in einem ersten, groben Abriss vor. In dem Zusammenhang gingen sie bereits näher auf die Baukosten und die einzelnen, geplanten Bauphasen ein, betonten aber, noch nicht am Ende des Entscheidungsprozesses zu sein. 2016 fällt der Startschuss für die vierjährige Bauzeit, in der abschnittsweise jeweils auf 35 Metern eine Wanderbaustelle entsteht. Ein einseitiger, 3 Meter breiter Weg wird dafür sorgen, dass die Straße auch in diesen Bereichen weiterhin begehbar bleibt. 800 Meter Mischwasserkanal, Leitungen für Fernwärme, Gas, Telefon und 200 Hausanschlüsse müssen vollständig erneuert werden. Die Planer rechnen damit, je Bautag 7 bis 10 Meter voranzukommen. Auf runde 8 Millionen Euro werden sich die Baukosten belaufen. Laut den Berechnungen müssen die Anlieger eine Million Euro aufbringen, was knapp 14 Euro pro Quadratmeter entspricht. Die Kosten werden erst nach Bauabschluss 2020 fällig. Stehen Kosten und Bauzeit bereits grob fest, bleibt es offensichtlich weiter schwierig, alle Wünsche und Anregungen der Bürger in den Plänen umzusetzen. Nach der Vorstellung des ersten Planentwurfs durch Landschaftsarchitektin Anke Deeken gab es neben Lob für das Einbinden von Ideen der Anlieger auch viel Kritik. Die betraf zum einen die Gestaltung des Ostertors: So ist der Vorschlag, die Mittelstraße vor dem Kreisel enden zu lassen, nicht im Sinne der Bürger, die das neue Fachmarktzentrum mit eingebunden wissen möchten. Auch die Beleuchtung bleibt weiterhin ein vieldiskutiertes Thema, so wie die Gestaltung der Mittelrinne. Von verschiedenen Seiten wurde Kritik laut, eine immer wieder versetzte Mittelrinne sei nicht schön und bringe Unruhe in ein Pflaster. Große Sorgen macht, gerade für Einzelhandel und Gastronomie, die lange Bauzeit. So wurde mehrfach betont, wie wichtig der regelmäßige Kunden- und Gästekontakt sei. In einer Ratssitzung am 22. Juni soll auf Basis der Ergebnisse entschieden werden, wie weiter geplant werden kann. "Wir brauchen einen vernünftigen Baustellenplan mit Ansprechpartner vor Ort", so Bürgermeister Dr. Reiner Austermann. "Und wir müssen dafür sorgen, dass die Bürger nicht trotz der Baustelle in die Mittelstraße kommen, sondern genau deswegen."

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