Bad Salzuflen. "Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt die wichtigste Säule der Altersversorgung. Diese gilt es weiter zu stärken", lautete der klare Appell von Professor Dr. Volker Verch in Richtung Politk bei der Verteterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. Der Vorstandsvorsitzende forderte in seinem Vorstandsbericht die politisch Verantwortlichen auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass die Altersvorsorge der Versicherten gefestigt und das Vertrauen in diese verbessert wird.
Die Vertreterversammlung, quasi das Parlament der DRV Westfalen, kam kürzlich unter Vorsitz von Karl Schwiewerling (Mitglied des Bundestages) zu ihrer Frühjahrstagung in der DRV-eigenen Salzetalklinik in Bad Salzuflen zusammen. Die Vertreterversammlung besteht aus je 15 Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber. Der westfälische Rentenversicherungsträger feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Vorstandsvorsitzender Volker Verch hatte nicht allein die gesetzliche Rentenversicherung im Blick. Ihm ging es in seinem Vorstandsbericht generell um eine auskömmliche Alterssicherung für die Menschen. Sein Appell an die Politik umfassste denn auch deutlich beide Säulen der Altervorsorge: "Der Staat sollte auch die betriebliche Altervorsorge stärken. Diese Stärkung darf jedoch nicht zu Lasten der gesetzlichen Rentenversicherung und auch nicht der Arbeitgeber gehen. Schließlich muss den Versicherten die private Vorsorge transparent und zu angemessenen Rahmenbedingungen ermöglicht werden. Hier wäre gegebenenfalls die Anrechung der privaten Vorsorge auf Sozialleistungen zu prüfen", so der Vorstandsvorsitzende der DRV Westfalen. Gleichzeitig machte sich Prof. Dr. Verch für eine Flexibilisierung des Renteneintritts und für die Möglichkeit einer längeren Lebensarbeitszeit stark. Die Veränderungen in der Altersstruktur unserer Gesellschaft und der damit zusammenhängende Fachkräftemangel in der Wirtschaft erforderten solch ein Umdenken sowie konkretes Handeln. Zum einen erinnerte er an die bereits bestehenden Möglichkeiten im Rentenrecht, länger zu arbeiten und damit besondere Anreize für eine verbesserte Altersvorsorge zu haben. Zum anderen forderte Verch zur Flexibilisierung des Renteneinstiegs weitere Verbesserungen, wie bei den bereits vorhandenen Teilrente-Möglichkeiten. Der Vorstandsvorsitzende der DRV Westfalen verwies dabei auf zwei Ziele: "Neben der Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung geht es bei der Diskussion um flexible Übergänge in den Ruhestand auch darum, dass die Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels heute mehr denn je die erfahrenen Älteren in den Unternehmen brauchen. Dieses stützt den Wirtschaftsstandort Deutschland."