"Nie mehr zweite Liga", hallte es in der Schlussphase der Partie gegen die Freiburger durch die HDI-Arena. Die Fans feierten die 96-Elf für den Klassenerhalt, den diese im Zieleinlauf sicherte. Das ganz große Zittern blieb im letzten Saisonspiel aus, auch wenn der Auftritt der Elf von 96-Trainer Michael Frontzeck nicht durchgängig souverän war. Mit der frühen Führung gelang den Hannoveranern ein nahezu optimaler Start in die Begegnung. Der agile Hiroshi Kiyotake köpfte bereits in der 3. Minute zum 1:0 ein. Der Japaner hatte sich aus dem offensiven Mittelfeld in die erste Reihe vorgeschoben. Gänzlich unbedrängt konnte der 1,72 Meter große Profi eine Flanke von Miiko Albornoz verwerten. Die 96er starteten mit viel Biss in die Begegnung und agierten anfangs schnörkellos, oft mit langgeschlagenen Bällen. Beflügelt von der Führung und der Unterstützung durch das Publikum bestimmten die Platzherren die Begegnung. Freiburg zeigte sich vom Rückstand beeindruckt und fand zunächst kaum Zugriff auf die Begegnung. Im Lauf des ersten Durchgangs nahm 96 Tempo aus der Begegnung, ohne dass die Freiburger dies hätten nutzen können. So gingen die Hannoveraner mit dem Vorsprung in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich Freiburg unternehmungslustiger und 96 verlor die Spielkontrolle. Chancen spielten sich die Gäste zwar selten heraus, ein Team mit mehr Durchschlagskraft hätte die Hannoveraner in dieser Phase möglicherweise vor größere Probleme gestellt. In den letzten 25 Minuten bekam 96 wieder mehr Zugriff. Der eingewechselte Kenan Karaman schließlich setzte sich mit starkem Dribbling entlang der Außenlinie durch und passte gefährlich nach Innen. Jimmy Briand bugsierte den Ball in Richtung Freiburger Tor. Freiburgs Schlussmann Roman Bürki war im Begriff abzuwehren, als der unglückliche SCF-Innenverteidiger Pavel Krmas beim Rettungsversuch die Kugel ins eigene Tor drückte. Die Fans bejubelten ausgelassen das 2:0 in der 84. Minute und begannen, den Klassenerhalt zu feiern. Dabei ließen sie sich die Stimmung nicht von den anrennenden Freiburgern und auch nicht durch den Anschluss-Treffer zum 1:2 von Nils Petersen in der Nachspielzeit verderben. Trainer Michael Frontzeck wusste mit unaufgeregtem Auftreten seine Mannschaft im Nichtabstiegs-Endspurt an den richtigen Stellen zu packen. Dazu erwiesen sich gewisse Umstellungen als wirksam, wie Kiyotake zentral als Zehner einzusetzen, Lars Stindl auf die Außenbahn und Jimmy Briand ins Sturmzentrum zu verschieben sowie Manuel Schmiedebach als Außenverteidiger-Alternative zu bringen. Präsident Martin Kind muss nun entscheiden, ob er Frontzeck auch als richtigen Kandidaten für die langfristige Entwicklung der Mannschaft ansieht. Die Weiterbeschäftigung von Sportdirektor Dirk Dufner scheint zumindest fraglich. Mit Lars Stindl wechselt ein torgefährlicher Mittelfeldspieler nach Gladbach, der kaum zu ersetzen ist. Dazu sind Alternativen für die Außenverteidiger-Positionen ins Auge zu fassen. Ebenso gilt es, sich Gedanken über den Angriff zu machen, Joselu zeigte hier ordentliche Leistungen als es insgesamt positiv lief. Im Abstiegskampf tauchte er ab. Foto: bb
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Fans bejubeln den Klassenerhalt ausgelassen
96 bleibt erstklassig / Team braucht neue Struktur / Trainer- und Manager-Frage klärt sich in nächsten Tagen / Verstärkung nötig
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