1. Wirtschaft auf Wachstumskurs

    Viele Unternehmen verzeichnen volle Auftragsbücher

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    Kreis Lippe. Die lippische Wirtschaft hat sich im ersten Quartal des Jahres weiter positiv entwickelt. In der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, an der sich sich insgesamt 160 Unternehmen mit knapp 19.000 Beschäftigten in Lippe beteiligten, bestätigte die Mehrheit nicht nur eine gute aktuelle Geschäftslage, sondern auch volle Auftragsbücher und eine gute Auslastung der Kapazitäten. Darüber hinaus haben auch die Erwartungen für das laufende Jahr angezogen. Wie auch zuletzt war die konjunkturelle Entwicklung in vielen Unternehmen vom Exportgeschäft geprägt. Aufgrund der Ukraine-Krise sind die Geschäftsbeziehngen einzelner Unternehmen zu Russland teilweise "abgekühlt". Grundsätzlich treibe der Export die Konjunktur aber nach wie vor voran, informiert Ernst-Michael Hasse, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Für die Unternehmen, die nicht in den Euro-Raum liefern, beflügelt der günstige Wechselkurs den Absatz. Die Nachfrage nach lippischen Produkten ist weiterhin hoch. Die Märkte reagieren positiv auf "deutsche Tugenden" wie Flexibilität, Schnelligkeit und Serviceorientierung. Die lippischen Unternehmen sind überzeugt, dass sie mit Produktinnovationen erfolgreich neue Kunden im In- und Ausland akquirieren können, ergänzt Hasse. Der Konsum stützt die Konjunktur, denn die Verbraucher werden durch den niedrigen Ölpreis entlastet. Die Sicherheit der Arbeitsplätze und die gestiegenen Einkommen beflügeln ebenfalls das Kaufverhalten. Angesichts der niedrigen Zinsen ist die Sparquote kontinuierlich gesunken. Von wenigen Ausnahmen abgesehen war die lippische Wirtschaft mit der Geschäftslage im Frühjahr zufrieden. Gute Konjunkturnoten vergab fast jedes zweite Unternehmen (Winter 2014: vier von zehn). Belebende Impulse kommen derzeit insbesondere von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Im Handel zeigt das Konjunkturbarometer nach unten. Für 2015 rechnet ein Fünftel mit besseren und nur noch acht Prozent mit schlechteren Geschäften. Politische Risiken werden unverändert im Ukraine-Konflikt, der griechischen Schuldenkrise sowie der Finanz- und Wirtschaftslage in Südeuropa gesehen. Hinzukommen Befürchtungen, dass die Rohstoffpreise wieder anziehen werden. Vermehrt wird die Entwicklung der lippischen Unternehmen durch fehlende Fachkräfte beeinträchtigt. Auch die steigende Steuerlast insbesondere durch die Anhebung kommunaler Steuern wird beklagt. Die steigende Kapazitätsauslastung und positive Umsatzerwartung führen dazu, dass die lippische Wirtschaft wieder verstärkt investieren will. Infolgedessen wollen mehr als ein Viertel der Unternehmen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Ein so hoher Anteil wurde zuletzt in der Winterumfrage 2011 erreicht. Nur wenige der antwortenden Unternehmen wollen mit einem niedrigeren Personalbestand auskommen. Diese Meldungen lassen darauf hoffen, dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin von den positiven Effekten profitieren wird.

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