1. Integrationsprojekte bald wieder fördern

    SPD-Fraktion besucht Kombi-Service

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    Kreis Lippe. Einen dauerhaften Förderstopp für Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen lehnt die SPD-Kreistagsfraktion ab. "Spätestens nach zwei Jahren muss ein solches Moratorium wieder aufgehoben werden", fordert Fraktionschef und Landratskandidat Dr. Axel Lehmann anlässlich eines Besuches der Sozialdemokraten beim Lippischen Kombi-Service (LKS). Von der Arbeit des LKS zeigte sich die SPD beeindruckt. Das Integrationsunternehmen beschäftigt rund 190 Menschen, davon rund die Hälfte mit Handicap. Wie Geschäftsführerin Monika Zimmermann erläuterte, arbeiten etwa drei Viertel von ihnen beim LKS-Caterer "Pop & Corn", der in zahlreichen lippischen Schulen für die Verpflegung der Schüler sorgt. Weitere Unternehmenszweige von LKS sind ein Reinigungs- und Heißmangelbetrieb, ein Antiquariat und ein digitaler Archivierungsservice. Der LKS entwickelte sich 1987 aus einer Initiative der Interessengemeinschaft der Angehörigen Psychisch Kranker (APK), die auch heute noch Gesellschafterin der gemeinnützigen LKS GmbH ist. "Das gemeinsame Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung ist echte Inklusion. Diesen Weg müssen wir weitergehen, zumal die Zahl der Menschen mit Behinderung, insbesondere mit psychischer Behinderung, weiter wachsen wird", ist sich Lehmann sicher. Außerdem sei LKS auch ein wichtiger Ausbildungsbetrieb in Lippe. Mit etwa 40 Auszubildenden – vom Beikoch über den Fachlageristen bis zur Hauswirtschafterin oder Kauffrau für Bürokommunikation – bilde das Unternehmen deutlich über Bedarf aus. Die SPD-Forderung, neue Integrationsprojekte möglichst bald wieder zu fördern, richtet sich an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), den Kostenträger der Behindertenhilfe. Dessen Sozialausschuss hatte im Herbst 2014 beschlossen, neue Integrationsprojekte nicht mehr zu fördern. Lehmann, der auch Mitglied des LWL-Parlaments ist, hat zwar Verständnis für diese Entscheidung, hält sie aber nicht für endgültig. "Die Mittel für die Projekte kommen aus der Ausgleichsabgabe, die Wirtschaftsunternehmen zahlen, wenn sie zu wenig Menschen mit Behinderung beschäftigen. Ohne die Reißleine würde der Topf 2018 nicht mehr ausreichen, auch nur die schon laufenden Projekte zu finanzieren. Aber eine Dauerlösung darf das Moratorium nicht sein, wenn wir Inklusion wollen und Inklusion ernst nehmen."

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