1. "Es macht mir immer noch großen Spaß"

    Seit 50 Jahren ist Heinz-Adolf Bokel ehrenamtlicher Redakteur für "Helpup"

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    Oerlinghausen-Helpup (kd). Bereits seit 50 Jahren erscheint das Mitteilungsblatt "Helpup", und schon genau so lange liegt die Redaktion in den Händen von Heinz-Adolf Bokel. Eine Aufgabe, die er in all den Jahren ehrenamtlich wahrnimmt. Den Anstoß gab Ewald Berkemeier, früherer Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde. "Die Oerlinghauser haben schon so etwas, das müssen wir auch haben", seien seine Worte gewesen. Im April 1965 erschien daher die erste Ausgabe. Bis vor wenigen Jahren lautete der Untertitel noch "Lokaler Anzeiger und amtliche Bekanntmachungen". Herausgeber ist der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Helpup. Die erste Redaktion bestand aus sieben Personen, erinnert sich Heinz-Adolf Bokel. Auch er wurde angesprochen, ob er nicht mitmachen wolle. Und obwohl er keinerlei Erfahrung mitbrachte, sagte er spontan zu. "Ja, warum eigentlich nicht?", habe er sich gedacht. Und dabei ist es bis heute geblieben, auch wenn er inzwischen die Redaktion allein betreut. Von Anfang an legte die Redaktionsmitglieder großen Wert auf Neutralität. Es gab sogar eine eigene Satzung, in der die Unabhängigkeit vom Vorstand des VVV festgeschrieben war. "Wir haben darauf geachtet, dass uns der Vorstand nicht reingeredet hat, und das hat auch immer funktioniert", sagte Bokel. "Auch heute kann ich schreiben, was ich will, solange ich neutral bleibe." Zu Beginn hatten sich die Redaktionsmitglieder überlegt, dass es sinnvoll sei, die Zuständigkeit für bestimmte Themen festzulegen. Darüber hinaus wurden auch Beiträge von Vereinen und Zuschriften von Lesern erwartet. Die Artikel und Anzeigen sollten im Laden von August Hollmann gesammelt werden, doch die Erwartung erfüllte sich nicht. "Es stand von Anfang an fest, dass das Blatt alle 14 Tage erscheinen sollte, an jedem zweiten Freitag hatten wir eine Redaktionssitzung im Alten Krug", berichtete Bokel. Seine erste Aufgabe bestand darin, einen Artikel über jenes Gasthaus zu verfassen, die ihr 375-jähriges Bestehen beging. Damals wurden die Berichte noch per Hand geschrieben 1969 wurde die Sinnhaftigkeit von "Helpup" erstmals in Frage gestellt. Grund war die Gemeindereform. Die Redaktion überlegte, ob sich unter dieser Bedingung eine Fortführung lohne. "Wir haben uns dann dafür entschieden", erinnerte sich Bokel. "Wir haben gesagt, gerade jetzt machen wir weiter. Wir sind ja ein Teil von Oerlinghausen, alle beschlüsse wirken sich auch auf Helpup aus." Nach fünfjähriger Zusammenarbeit gab es "Knatsch" innerhalb der Redaktion. Der Sprecher gab auf, alle anderen sind daraufhin zurückgetreten. Heinz-Adolf Bokel sagte sich: "Gut, dann mache ich eben allein weiter. Das hat sich einfach so ergeben." In der Konsequenz bedeutete dies, dass er 
auch schon mal Artikel verfasste, als er im Krankenhaus lag. Vor vier Jahren wurde probehalber die erste Ausgabe in Farbe gedruckt. Das neue Erscheinungsbild kam bei den Lesern gut an, und die Geschäftsleute fanden, dass ihre Inserate besser wirkten. Daher entschied der VVV-Vorsitzende Walter Knörrich, künftig nur noch farbige Fotos zu veröffentlichen. Wenn es die Finanzlage zulässt, werden hin und wieder auch schon mal sechs anstelle der sonst üblichen vier Seiten gedruckt. Interessantes Material erhält Heinz-Adolf Bokel reichlich. Und so mancher ungeduldige Verfasser einer Pressemitteilung erkundigt sich: "Warum steht das noch nicht drin?" Seit 2007 ist das Mitteilungsblatt auch im Internet zu finden. Viele treue Leser, die außerhalb wohnen, werden auch per E-Mail mit der jeweils neuesten Ausgabe beliefert. Neben den aktuellen Meldungen wird auch der "Spruch der Woche" viel beachtet. Die Rubrik hat Heinz-Adolf Bokel eingeführt. "Ich versuche, möglichst eine Verbindung zum Leitartikel herzustellen", sagte er. "Deswegen habe ich manchmal schon stundenlang nach dem passenden Zitat gesucht, aber die Aufgabe macht mir einfach Spaß, auch nach 50 Jahren."

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