1. Blasorchester bringt unter Tage die Erde zum Beben

    Beeindruckendes Konzert an einem äußerst ungewöhnlichen Ort begeistert die vielen Gäste

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    In der Tiefe des dunklen und felsigen Bergwerksstollens, in dem sich der Konzertsaal befand, bot das Blasorchester Krainhagen den Konzertgästen unter dem Motto "Stollengeflüster" eine Bandbreite aus leisen und besinnliche Balladen, bis hin zu imposanten oder auch rockigen Musiktiteln. Um 18 Uhr wurden die ersten Zuhörer mit der Grubenbahn an den Konzertort gefahren, der bis zum Konzertbeginn eine Stunde später komplett ausgefüllt war. Vom ersten Moment an lauschte das Publikum gebannt dem dargebotenen Programm des Blasorchesters Krainhagen unter der musikalischen Leitung von Roman Reckling, der das Konzert wie gewohnt auf humorvolle Art selbst moderierte, wobei dem Publikum aber auch stets das wichtigste Hintergrundwissen über das jeweils gespielte Stück vermittelt wurde. Sehr emotional begann das Konzert mit dem "Sebastian Choral" von Alfred Bösendorfer. Dass dieser Choral gespielt wurde, lag Dirigent Roman Reckling ganz persönlich am Herzen, wie er seinem Publikum erklärte. Nach Verklingen des letzten Tons herrschte sekundenlange Stille, bevor der Applaus einsetzte. "Hier kommen Sie so schnell nicht wieder heraus", scherzte Reckling, "egal, ob Ihnen das Konzertprogramm gefällt oder nicht!" Aber es gefiel den Konzertgästen. Weiter ging es mit fröhlicherer Musik. Obwohl der Soundtrack zu "Der Herr der Ringe" heute den meisten geläufig ist, stammt das nun gespielte Stück "Hobbits Dance And Hymn" von Johan de Meij aus der Symphony No. 1 The Lord of the Rings eigentlich aus den 50er Jahren. Das folgende Medley "The Phantom of the Opera", aus der von Andrew Lloyd Webber zum gleichnamigen Musical komponierten Musik zieht die Zuhörer bei jedem Konzert in seinen Bann - und wurde entsprechend mit begeistertem Applaus honoriert. "I dreamt a dream” aus dem Musical "Les Misérables” war das erste Gesangsstück des Konzertabends. Hintergrund des Musicals ist eine dramatische Geschichte, die in der Zeit der Französischen Revolution spielt. Nach einer kurzen Pause, in der die Konzertgäste Gelegenheit hatten, sich mit einem kleinen Imbiss oder warmen Getränken zu stärken, legte das Blasorchester Krainhagen ohne Ankündigung mit dem fetzigen "Piratentanz" von Klaus-Peter Bruchmann los. Dieses ausgelassene Stück, ganz neu im Orchesterrepertoire, lädt einfach zum Mittanzen ein, was einige eifrige Tänzer aus dem Publikum auch gleich unter Beweis stellten. Auch der zweite Konzertteil wurde immer wieder mit Gesangsstücken bereichert: "Hallelujah" von Leonard Cohen und "Ich gehör nur mir" aus dem Musical "Elisabeth", wirkungsvoll untermalt mit Bühnennebel. Gleichermaßen beeindruckend war das Medley "Moment For Morricone", dem Soundtrack zum Western "Once Upon a Time in the West", welches in Zusammenhang mit dem authentischen Ambiente des Konzertorts buchstäblich eine Gänsehaut verursachte. Der Konzertabend sollte mit einem krönenden Abschluss enden - und was passt besser an diesen Konzertort als "Tanz in der Halle des Bergkönigs"! Als neue, schwungvoll-rockige Ver-
sion "Mountain King Rock" bekam es mit dem Blasorchester Krainhagen ein völlig neues Gesicht. Sollte einigen Konzertgästen an dieser Stelle noch immer kalt gewesen sein, so half nur der gut gemeinte Rat von Orchesterleiter Roman Reckling: "Werden Sie einfach Dirigent, dann kommen Sie garantiert immer ins Schwitzen". Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an