Seit Mitte 2013 bewerben sich die Dörfer des "Rintelner Staatsforst" um die Dorferneuerung, jetzt hat sich der Rintelner Antrag in einem Wettbewerb durchgesetzt. In den nächsten sechs Monaten ist jetzt erst einmal Planungsarbeit gefragt. Ein Dorfentwicklungsplan muss erstellt werden, dann werden jährlich die Projektanträge an das Amt für regionale Landesentwicklung gestellt, dann erst gibt es Geld. Geld, dass mittlerweile nicht nur für die klassischen Dorferneuerungsprojekte wie Bürgersteige, Dorfmittelpunkte oder andere Bauten ausgegeben wird, sondern auch für die Verbesserung sozialer Strukturen, wie Norbert Lütke hervorhob. Und die Erfahrung mit anderen Dorferneuerungen zeigt, dass jeder Euro Zuschuss viele weitere Euro an privaten Investitionen nach sich zieht. Für Bürgermeister Priemer eine Herzensangelegenheit sind auch Projekte, die sich mit der Frage beschäftigen: "Wie gehen wir mit dem demografischen Wandel um?" Die Dörfer, das betonte auch Ortsbürgermeister Achim Heger, dürften nicht zu "Schlafdörfern" verkommen, sondern brauchen Impulse für einen lebenswerten Lebensraum: "Es ist schon viel passiert, jetzt müssen wir noch einmal Gas geben!" Im Verbund seien die Ortschaften stark und ein besonderes Augenmerk lege man auf die Jugend im Dorf: "Wir müssen Infrastrukturen schaffen, die es jungen Menschen attraktiv machen, sich für ein Leben im Dorf zu entscheiden!" Dazu braucht es Kooperationen, innovative Ideen. "Die Dorferneuerung ist unsere große Chance", so Heger.
Die Schaffung von Kommunikationszentren für die Menschen des Dorfes, Dorfmittelpunktgestaltung nach dem Beispiel von Hohenrode und viele weitere Ideen sind bereits gesammelt: "Es ist schon ein unheimlicher Drive in den Orten entstanden, eine gute Stimmung, die Orte leben auf", so Priemer. Denn, so befürchtet der Bürgermeister: "Wenn wir erst die Feuerwehr in einem Ort als letzte gesellschaftliche Institution zumachen müssen, weil sich keine Freiwilligen mehr finden, kann man den Ort auch gleich zuschließen!" Deshalb setze Rinteln vielerorts bereits erfolgreich auf Kooperationen und hofft, mit der Dorferneuerung in den "Rintelner Staatsforsten" auf viele Impulse aus der Bevölkerung. Nach der Planungsphase gibt es dann etwa sechs Jahre lang Geld aus den Landestöpfen, unter anderem für das "Bürgerzentrum Krankenhagen", dem bisherigen Leuchtfeuerprojekt der Dorferneuerung.Foto: ste