Zusätzlich wird die Straße an weiteren vier Wochenenden dicht sein. Dann stellt sich die Frage: Wohin mit den über 26.000 Fahrzeugen, die nahezu täglich über die B 65 Richtung Stadthagen rollen. Erste Vorbesprechungen der zuständigen Behörden zu möglichen Umleitungsstrecken haben nach Aussage des Lindhorster Gemeindedirektors Jens Schwedhelm mittlerweile stattgefunden. Dabei wurde, so Schwedhelm, besonders eine Umleitungsstrecke favorisiert. Diese führt über die Hauptstraße in Beckedorf weiter über die K 31 (Westerntor), vorbei an der stark frequentierten Beckedorfer Backstube Richtung Lindhorst, durch den Tunnel auf die Bahnhofstraße in Lindhorst. An der Einmündung der Lüdersfelder Straße schwenkt die Umleitungsstrecke links ab Richtung Lüdersfeld und folgt dem Straßenverlauf bis Lüdersfeld.
Nach Aussage Schwedhelms bevorzugt die Gemeinde Lindhorst dagegen eine Umleitung, die in Beckedorf dem Straßenverlauf bis Ottensen folgt, dort Richtung Lindhorst gelenkt wird und der Straße bis zur Einmündung Lüdersfelder Straße auf der Bahnhofstraße in Lindhorst folgt. Von dort geht es dann weiter Richtung Lüdersfeld. Für Schwedhelm steht fest, dass der Ausbau der B 65 nur unter Vollsperrung der Bundesstraße erfolgen kann. Die Festsetzung der Umleitungsstrecke liegt in der Entscheidungsgewalt des Landkreises Schaumburg. Bürgermeister Hans –Otto Blume stellte im Rat der Gemeinde Lindhorst klar, dass bisher noch kein Umleitungsverlauf festgesetzt wurde. Zwar hätten andere Stellen sich mit dem Thema befasst, die direkt Beteiligten seien nicht gehört worden; eine Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen. "Wir sollten unsere Meinung kundtun", sagte Blume. Unterstützung fand der Bürgermeister am Ratstisch. SPD – Sprecher Horst Schimmelpfennig schimpfte: "Das geht so gar nicht". Das müsse man den Herrschaften mal auseinandersetzen und sich mit ihnen noch einmal zusammensetzen. Manfred Richter, Sprecher der CDU – Fraktion, regte eine Info – Veranstaltung an, bei der Bürger und Gewerbetreibende gehört und in die Planung mit einbezogen würden. "Wir wollen eine aussagekräftige Information bekommen", forderte der CDU – Ratsherr. Für SPD – Ratsherr Klaus Baxmann ist klar: "Wird die Lüdersfelder Straße zur Umleitungsstrecke, dann muss dort eine Ampel eingerichtet werden, um den Schülern das gefahrlose Überqueren der Straße zu ermöglichen". Aus den Worten des Grünen – Ratsmitgliedes Matthias Hinse klang Resignation: "Wir können unser Statement abgeben, aber wir müssen nicht gehört werden". Jens Schwedhelm überlegte laut, ob der Verkehr gesplittet werden könnte und Pkws und Lkws getrennt gelenkt werden könnten. Optimistische Töne schlug Burkhard Pieper (CDU) an: "Im Gespräch mit den zuständigen Stellen finden wir bestimmt eine Lösung, die wir alle akzeptieren". Der Rat beauftragte die Verwaltung schließlich einstimmig, bei der zuständigen Behörde vorzusprechen. Damit soll erreicht werden, dass demnächst eine Informationsveranstaltung durchgeführt wird, bei der Gelegenheit besteht, Bürger und Gewerbetreibende in den Entscheidungsprozess zur Verkehrslenkung miteinzubeziehen. Foto: bt