1. "Storno" serviert satirische Feinkost

    Jubiläumsprogramm begeistert in ausverkaufter Aula

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    Augustdorf (cp). Unsere "Angie", die Finanzkrise oder Papst "Ratze": Themen, die letzten zehn Jahre geprägt haben. Jedenfalls wenn man Harald Funke, Thomas Philipzen und Jochen Rüther Glauben schenken darf. In diesem Jahr feiert das "Storno"-Trio sein 10-jähriges Bühnenjubiläum – und hat zu diesem Anlass in Augustdorf nicht nur ein Jahr durch den kabarettistischen Fleischwolf gedreht, sondern gleich eine ganze Dekade.

    Seit 10 Jahren rechnen Funke, Philipzen und Rüther als "Storno" gemeinsam und gnadenlos mit dem Vorjahr ab. Ein Blick zurück darf da nicht fehlen. "Das Jubiläumsprogramm wird in einer Woche in Münster uraufgeführt – glauben die Münsteraner. Denn eigentlich ist die Weltpremiere heute hier in Augustdorf", kündigte Gerald Freitag das Dreigestirn an, das seit jeher stets für ein ausverkauftes Haus im Augustdorfer Schulzentrum sorgt. Auch diesmal genossen wieder 220 Zuschauer gepfeffertes Politkabarett vom Feinsten – Bauchmuskelkater inklusive.

    Und wie gewohnt bekam jeder sein Fett weg, die Bayern und die CSU, die AfD, das Betreuungsgeld, selbst der Papst. Die FDP? Will die 5-Prozent-Hürde schaffen – wenn der ADAC die Stimmen zählt. Ursula von der Leyen? Die beste Verteidigungsministerin seit Rudolf Scharping. Hat ihren Stahlhelm gleich in die Frisur eingebaut. Papst Benedikt? Hat jetzt die Boutique "Ratze-Fummel" eröffnet. Pegida? Hätten mal in Freiburg anfangen sollen, dann hießen sie jetzt "Frigida".

    "Soooo viel" habe sich in den letzten zehn Jahren verändert, beteuerte Funke. "Gerade für die Jugend", wusste Rüther: "Michel aus Lönneberga wäre heute erziehungsschwierig und bekäme Ritalin." Heute trage man Kinder nicht mehr neun Monate aus, sondern brüte 20 Jahre.

    Auch die Schule sei mittlerweile eine komplizierte Angelegenheit: "Die Politiker fordern: Bildung! Bildung ist unser letzter Rohstoff! Bildung muss schon in den Stillgruppen losgehen!" Geld sei dafür aber nicht da. In Münster sollen Ehrenamtliche die Übermittagbetreuung übernehmen – frei nach dem Motto: "Wer den Kessel von Stalingrad überlebt hat, schafft auch die Gesamtschule Waltrop."

    Und das Publikum: Lachte. Klatschte. Und kaufte Karten für die nächste Vorstellung.

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