STEINHUDE (gi). Kunst auf der Insel Wilhelmstein - das Kunsterlebnis beginnt schon auf dem Weg dorthin: mit Auswanderern, den für das Steinhuder Meer typischen Passagier-Segelschiffen, die zur Insel übersetzen. Wer auf dem Wilhelmstein angekommen ist, hat zwischen sich und dem Alltag das Steinhuder Meer gelegt, um sich nun in Ruhe der Kunst in den Glashäusern widmen zu können.
Im internationalen Unesco-Jahr des Lichtes hat der Meerkunstraum zu seiner Ausstellungsreihe "Durch-Blicke 2015" die Künstlerin Susann Dietrich gewinnen können, alle fünf Glashäuser der Insel Wilhelmstein zu bespielen.
Die 1984 geborene Künstlerin lotet in ihrer Arbeit die Begriffe Licht und Raum aus. Seit langer Zeit beschäftigt sie sich mit der Magie der Fotografie, dem Positiv und Negativ, dem Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, dem Sichtbaren und Unsichtbaren.
Mit der Ausstellung "Licht-Labor" konstruiert die Künstlerin eine Situation, in der Raumwahrnehmung, Perspektive und Standpunkt zum Forschungsobjekt werden. In diesem Labor führt der Wechsel des Standpunktes, der Perspektive, der Wechsel der Hierarchien der Objekte untereinander zur Auflösung des Einzelwerkes.
Susann Dietrichs Arbeitsweise ist eine unablässige Prozessarbeit, bei der sie die fünf Glashäuser über den gesamten Ausstellungszeitraum in ein Kunstobjekt überführt, das durch Konzentration und Auflösung zur Sichtbarmachung der Immaterialität des Lichtes dient. Vernissage ist Sonntag, 10. Mai, um 12 Uhr, ab 11 Uhr stehen am Bootssteg bei den Strandterrassen Boote für den Transfer zur Insel Wilhelmstein bereit. Begrüßung durch Katja Volkhardt, die erste Vorsitzende des Meerkunstraums, die Einführung nimmt Dr. Ulrich Krempel, Kunsthistoriker, Autor, Kurator und ehemaliger Direktor des Sprengel Museums Hannover vor. Finissage ist Sonntag, 18. Oktober, 14 Uhr. Foto: gi