Schlangen. Die älteste Darstellung des heiligen Christopherus in Westfalen prangt im Kirchturm der evangelisch-reformierten Kirche Schlangen. Ausgehend von dieser Wandmalerei aus der Zeit um 1250 haben Heinz Wiemann und Ansgar Hoffmann die Ausstellung "Christopherus in Westfalen" organisiert. Am Sonntag, 3. Mai, wird sie nach dem Gottesdienst (circa 11.15 Uhr) in der evangelisch-reformierten Kirche eröffnet. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
In Zusammenarbeit mit der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde und dem Förderverein Ortsgeschichte sind die beiden Kuratoren kreuz und quer durch Westfalen den Spuren des Heiligen gefolgt und haben eine umfangreiche Sammlung mit Farbfotos, Schriftdokumenten und Erinnerungsstücken zusammengestellt. Von der Wandmalerein über Schlüsselanhänger bis zum Christopheruskraut werden Legende, Verehrung, Bedeutung und Darstellungsformen – Fresken, Statuen, Reliefs, Glasmalereien – des vielseitigen Schutzheiligen in Westfalen veranschaulicht. Heinz Wiemann verweist dabei besonders auf zwei eigens für die Ausstellung gestaltete Christopherus-Statuen der Künstlerin Schwester Marie Benedicte Feldmann, auf die Zeichnungen der Buchillustratorin Heike Preier, auf von Restauratorin Marion C. Rausch angefertigten Musterplatten zur Veranschaulichung der Secco-Maltechnik und auf einen Foto-Beitrag der Hobbyfotografin Claudia Krieger. Obwohl 1968 aus der Aufstellung der Kanonischen Heiligen gestrichen, ist Christopherus noch immer lebendig. Die Ausstellung ist ein Beitrag zu den Feierlichkeiten "Schlangen – 1.000 Jahre und mehr". Sie ist bis Ende Mai donnerstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie nach den Gottesdiensten und auf Sonderwunsch zu besichtigen. Im Anschluss werden die Schlänger Exponate den Grundstock zu einer Wanderausstellung bilden. Begleitend sind mehrere Veranstaltungen geplant: Am 6. Mai referiert die bekannte Volkskundlerin Prof. Dr. Christiane ab 19 Uhr, evangelische Kirche über "Fürsprecher bei Gott – Heiligenverehrung in Westfalen". Am 16. Mai können Interessierte ab 14 Uhr auf dem Kirchplatz verfolgen, wie Forstwirt Sven Christiansen mit der Kettensäge aus einer Fürstenallee-Eiche ein Christopherus-Denkmal gestaltet. Abschließend erläutert Diplom-Restauratorin Marion C. Rausch am 23. Mai ab 15 Uhr in der Kirche die Maltechniken des Mittelalters und die Christopherus-Darstellung im Kirchturm.