1. Der Seeadler soll es nun richten

    Neuhäuser will die Windräder von "planet energy" endgültig ablehnen

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    RINTELN (ste). Der WGS-Fraktionsvorsitzende Dr. Gert Armin Neuhäuser empört sich in einer Pressemeldung, dass Landrat Jörg Farr nicht schnellstmöglich Konsequenzen aus dem brütenden Seeadler-Pärchen unterhalb des Ludwigsturms zieht. Die Stadt Rinteln genehmigte deshalb schon nicht die Himmelfahrtswanderung zum Ludwigsturm und Dr. Neuhäuser sieht im strengen Schutz des Seeadlers auch Chancen, dass nach der Rechtsprechung des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg der Landkreis auch problemlos den privaten Interessen des Windradbetreibers "planet energy" jetzt deutlich mehr entgegenhalten könne: "Jedenfalls ist dem Gebiet eine hohe avifaunistische Wertigkeit zugewachsen, weil es jetzt als Lebensraum für Seeadlerpaare dient. Mit Blick auf die besondere Wertigkeit des Seeadlers muss der Landkreis dem Belang des Erhalts und der Entwicklung des Naturhaushalts höheres Gewicht beimessen als den gegenüberstehenden privaten Interessen der Windenergieanlagenbetreiber", so Neuhäuser. Neben dem Denkmalschutz der Gutsanlage Echtringhausen gebe es nun einen zweiten gerichtsfesten Grund, rechtssicher die Monster-Windanlagen unterhalb der Schaumburg abzulehnen. "Wer als Verwaltung jetzt nicht handelt, riskiert neben gerichtlichen Niederlagen auch durch Windenergieanlagen geschredderte Seeadler und die Entwertung der vom NABU aufgebauten Auenlandschaft als Tourismusanziehungspunkt", so Neuhäuser abschließend.

    Für Julian Tiencken, Projektleiter Erneuerbare Energien und Prokurist von "planet energy", ist der Brutverdacht eines Seeadlers keine Neuigkeit. Schon im letzten Jahr lag ein entsprechender Verdachtsfall in fünf Kilometer Entfernung zum Bauvorhaben vor und es wurde ein avifaunistisches Gutachten in Auftrag gegeben, ob die beiden geplanten Windkraftanlagen für den Seeadler gefährlich werden könnten. Ergebnis: "Der Seeadler fliegt bei seiner Futtersuche nicht in den für ihn gefährlichen Bereich!" Es sei genügend Abstand zu seinen Jagdrevieren Weser und der Auenlandschaft vorhanden, so Tiencken. Das Bauvorhaben für zwei Windräder liegt zur finalen Abstimmung beim Landkreis Schaumburg und gibt es keine neuen Erkenntnisse, die das privilegierte Bauvorhaben gerichtsfest verhindern könnten, würde Ende diesen, Anfang nächsten Jahres mit dem Bau begonnen. Denn: Geprüft wurde der Denkmalschutz (Gut Echtringhausen und Schaumburg), es gibt ein Schallgutachten und auch die Frage des Seeadlers wurde bereits gutachterlich beleuchtet. Übrigens, so Windparkentwickler Rolf Thiele von Thiele Consulting aus Rinteln: "Drei zeitgemäße Windkraftanlagen können alle privaten Haushalte Rintelns mit Strom versorgen; auch das ist praktizierter Umweltschutz!"

    Foto: ste(Montage)

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