1. Wohnen bald Flüchtlinge in der Masch?

    Landkreis prüft Bau einer Unterkunft bei Pohle / Gemeinderat entscheidet am Donnerstag über "Einvernehmen"

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    Warum dies gerade in Nachbarschaft einiger größerer und kleinerer Betriebe in der "Masch" geschehen soll, hat etwas mit den Eigentumsverhältnissen zu tun: Die Fläche gehört dem Kreis, der mit dem damaligen Erwerb dem in finanzielle Not geratenen Ort ebenso Unterstützung leistete wie die Samtgemeinde Rodenberg, die gleichfalls Parzellen erwarb. Nun könnten auf dem Grundstück "In der Masch 11A" Wohncontainer errichtet werden. Ob es dazu tatsächlich kommt, begründe sich – wie es heißt – "ausschließlich durch die weitere Entwicklung". Will heißen: Hält der Zustrom an, muss Unterbringung möglich sein. Und dafür will der Landkreis das so genannte "Einvernehmen" mit der Gemeinde herbeiführen.

    Dem Rat hat Baubereichsleiter Jörg Döpke bereits schriftlich die Rechtslage mitgeteilt. Danach kann auch in einem Gewerbegebiet das Wohnen bei zeitlicher Befristung erlaubt werden. Bei dem in Frage kommenden Areal müsse allerdings eine Zuwegung auf Gemeindeland errichtet werden.

    Zudem sind Wasser- und Kanalbauarbeiten fällig. Sofern der Gemeinde durch alle Maßnahmen keine Kosten entstehen und die Unterbringung auf fünf Jahre befristet würde, empfiehlt Döpke dem Rat die Zustimmung. Energischen Protest hat der Landkreis Schaumburg inzwischen aus der direkten Nachbarschaft des Geländes erfahren. Reinhold Weber, früherer Inhaber des Unternehmens Münder-Email, formuliert zunächst seine Sorgen um Hochwassergefahren, unklare Nachnutzung, Verfall von Immobilien-Werten und Gefahr von kriminellen Handlungen. Doch dann holt er zu einem generellen "Situationsbericht" über das Gewerbegebiet aus: "Der heutige optische Eindruck … kann schlichtweg als katastrophal bezeichnet werden und gibt keinen Anreiz für die Ansiedlung neuer Firmen."

    Seine ehemalige Firma "Münder-Email" denke inzwischen ebenso über Veränderungen nach wie deren bisherige Untermieterin, die bereits zum 30. Juni gekündigt habe. Weber begründet seine Haltung mit "Umweltbelastungen durch Autowrack-Lagerungen sowie Restmüll auf nicht mehr benutztem Areal", "Staplerverkehr auf der Straße" sowie "temporäres Abstellen von Fahrzeugen und Autowracks auf öffentlichem Grund".

    Sein Resümee: Wenn nun noch ein Projekt Flüchtlingsunterkunft zur Priorität werde und sich die aufgeführten Missstände fortsetzten, sei dies zum Schaden der Gemeinde und der Anlieger und an die Gewinnung neuer Gewerbetriebe nicht mehr zu denken. Foto: al

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