Kurz nach 10 Uhr löste eine automatische Brandmeldeanlage in der Einrichtung aus. Für die alarmierte Feuerwehr stand schnell fest, dass es sich um keine Übung, sondern um einen reales Feuer im Umkleide- und Toilettenbereich der Schlosserei handelt. Die Alarmstufe wurde erhöht, sodass circa 80 Einsatzkräfte, sowie Rettungsdienst und Polizei, rasch vor Ort am Ostring waren. Laut Polizeiangaben hatte ein Mitarbeiter bei einem Toilettengang Qualmgeruch wahrgenommen und daraufhin festgestellt, dass aus einem leerstehenden Spind Flammen schlugen. Der sofort benachrichtigte Gruppenleiter veranlasste die Evakuierung der Einrichtung. Rund 350 Mitarbeiter brachten sich in Sicherheit. "Wir haben ein solches Szenario immer wieder geübt. Die Mitarbeiter haben zugig und geordnet, so wie sie es gelernt haben, das Gebäude verlassen", fasste Anja Panitz, Assistentin der Geschäftsführung zusammen. Die Mitarbeiter konnten sich in der Fachschule auf dem Gelände sammeln. Bange Minuten gab es, als nach dem Durchzählen eine Person fehlte. Die vermisste Rollstuhlfahrerin wurde zeitnah von der Polizei in der Nähe des Krankenhauses wohlbehalten aufgefunden, wie Anja Panitz berichtete. Die Feuerwehr, unter der Leitung von Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt, konnte daraufhin die parallel zur Brandbekämpfung vorrangig eingeleitete Suche nach der Frau stoppen. Unter Einsatz von Atemschutz gingen die Feuerwehrkräfte gegen die Flammen vor. Der Brand hatte sich großflächig ausgebreitet, unter anderem auch in der Zwischendecke des Gebäudes. Das Feuer drohte zeitweise auf andere Gebäudeteile überzugreifen. Im Einsatz waren Kräfte der Ortswehren Stadthagen, Enzen, Wendthagen-Ehlen sowie der Feuerwehr Bad Nenndorf. Nach einer Stunde waren die Flammen gelöscht. Der Brand beschädigte den Bereich der Umkleideräume und der Toiletten, die Zwischendecke sowie das Dach. Zur Klärung der Brandursache haben die Tatortgruppe der Polizei Nienburg und die Stadthäger Brandsachbearbeiter ihre Arbeit aufgenommen. Auch Bürgermeister Oliver Theiß machte sich vor Ort ein Bilde der Lage. Seit 1995 arbeiten in den PLSW-Werkstätten über 300 Menschen mit Beeinträchtigung in den Bereichen von Metallbearbeitung über Elektrotechnik bis hin zu Hauswirtschaft. Die genaue Höhe des Sachschadens stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Am gestrigen Freitag blieben die Werkstätten aufgrund der Brandschäden geschlossen.
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