1. "Wir müssen die Menschen mitnehmen"

    CDU-Stadthagen besichtigt Baustelle des Gesamtklinikums / Einsparungen beim Energieverbrauch senken Kosten

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Der Bau des "Gesamtklinikums Schaumburger Land" in Vehlen steckt längst nicht mehr in der Startphase. Unter den Händen der rund 120 dort beschäftigten Arbeiter ist das zukünftige Krankenhaus bereits kräftig in die Höhe gewachsen. Achim Rogge, Geschäftsführer der Krankenhausprojektgesellschaft, informierte Mitglieder der CDU-Stadthagen bei einer Führung über das Projekt.

    Heiko Tadge, Stadtverbandsvorsitzender der CDU, verhehlte bei der Begrüßung nicht, dass viele Stadthäger die mit der Zusammenführung im Gesamtklinikum verbundene Auflösung des Krankenhaus-Standortes in der Kreisstadt auch mit einem weinenden Auge sehen würden. Trotzdem sei die Entscheidung für das Gesamtklinikum der richtige Weg, werde mit ihr doch die medizinische Versorgung im Landkreis insgesamt verbessert. Dies unterstrich Achim Rogge noch einmal deutlich. Es gebe zu viele kleine Krankenhäuser in Deutschland und Niedersachsen, eine Konzentration sei Ziel der Landesregierung. Kleine Krankenhäuser seien im bestehenden Finanzierungs-System nicht wirtschaftlich zu führen. In größeren Einheiten lasse sich aufgrund der höheren Fallzahlen und entsprechender Praxis eine höhere Qualität erzielen. Die Anstellung von Ärzten gelinge eher, ein wichtiger Faktor angesichts des Ärztemangels. Die Fusion sei der richtige Weg. Als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung könne das Gesamtklinikum in Vehlen in Zukunft ein breiteres Angebot an medizinischen Leistungen bieten, als die drei Standorte zusammen. Die Alternative zum Zusammenschluss wäre die Schließung der drei Häuser gewesen, so Rogge. Mit dem Gesamtklinikum entstehe nun ein Haus auf neuestem technischem Stand, das sich wirtschaftlich führen lasse.

    Beim Rundgang über die Groß-Baustelle erläuterten Rogge, der technische Leiter Dirk Hahne und Bauleiter Sten Schwermer eine Reihe von Einzelheiten zum Baufortschritt und zum Betrieb des Klinikums. So wird das Krankenhaus seine Energie teils selbst über Blockheizkraftwerke erzeugen, teils vom Stromlieferanten beziehen. Moderne Dämm-Technik senkt den Verbrauch. Insgesamt soll dieser etwa bei der Hälfte des Verbrauchs liegen, den die derzeitigen drei Standorte gemeinsam aufweisen. In der Praxis vermutlich etwa bei 40 Prozent. So ergebe sich eine Kosten-Ersparnis von etwa 1 Millionen Euro pro Jahr im Bereich Energie, wie Dirk Hahne erläuterte. Auch im Bereich des EDV-Einsatzes wird sich viel gegenüber der bisherigen Praxis in den drei Standorten verändern. Auch wenn noch nicht ganz auf eine Krankenakte in Papierform verzichtet werden könne, wie Achim Rogge festhielt. Die Inbetriebnahme werde zum Jahreswechsel 2016 auf 2017 erfolgen. Zuvor werde der Bau mit einem Tag der offenen Tür noch einmal für ein breites Publikum geöffnet.

    Das Training der Mitarbeiter aus den drei Einzelstandorten für das neue Klinikum laufe an. "Wir müssen die Menschen abholen", betonte Rogge. Das Zusammenführen des Personals aus den drei ehemals konkurrierenden Häusern mit ihrem unterschiedlichen Hintergrund zu einem funktionierenden Team sei die anspruchsvollste und wichtigste Aufgabe.Foto: bb

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