WUNSTORF (gi). Der Leiter des hiesigen Kommissariates, Erster Kriminalhauptkommissar Gerd Klingenberg und Leiter Kriminalermittlungsdienst, Kriminalhauptkommissar Michael Fieber erläuterten der örtlichen Presse die Zahlen der Kriminalstatistik des letzten Jahres. Es hat 2445 Straftaten gegeben, das sind 58 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 60,65 Prozent, was eine Steigerung von 1,08 Prozent ausmacht. Diebstahlfälle gab es 971 (Anstieg um 33 Fälle/3,5 Prozent), die Aufklärungsquote stieg um 5,7 auf 34,40 Prozent. Schwerer Diebstahl lag in 481 Fällen vor (plus ein Prozent), die Wohnungseinbrüche gingen um 36 auf 102 Fälle (davon 36 Tageswohnungseinbrüche) zurück. Schwerer Diebstahl von Kraftfahrzeugen lag in 16 Fällen vor, das sind sieben weniger als 2013. Schwerer Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen gab es in 42 Fällen, was eine Steigerung von fünf Fällen ausmacht, gestohlen wurden 252 Fahrräder. Hier ist die Steigerung deutlich um 67 Fahrräder, das sind 36 Prozent. "Bemerkenswert sind die hohen Aufklärungsquoten beim Wohnungseinbruch sowie ein Rückgang der Fallzahlen", sagte Klingenberg. Beides stehe in direktem Zusammenhang mit der Festnahme einer Tätergruppe auf frischer Tat in Wunstorf im Frühjahr 2014. "Erste Verurteilungen sind bereits erfolgt, weitere Gerichtsverhandlungen folgen noch", ergänzte Fieber. Diese positive Tendenz scheint sich im neuen Jahr leider nicht fortzusetzen, die Zahlen stiegen wieder leicht an. "Wir sind weiterhin sehr auf die Mithilfe und Aufmerksamkeit der Wunstorfer Bürger angewiesen. Hier wie auch in allen anderen Fällen gilt, lieber einmal zu viel bei der Polizei anrufen als zu wenig", sagt Fieber. Im Bereich Fahrraddiebstahl seien die Fallzahlen leider auch wieder gestiegen. Weiterhin Schwerpunkt ist der Bahnhof Wunstorf. Es seien verstärkte Kontrollen geplant ebenso wie im gesamten Bereich der Straßenkriminalität einschließlich der Betäubungsmittelkriminalität. Beim Ladendiebstahl hat es eine Steigerung von 117 auf 159 Fälle gegeben. Dieser Bereich sei davon abhängig, wie oft und wie viele Detektive von den Märkten eingesetzt werden und wie sie gesichert seien. "Auffällig ist aber auch in Wunstorf eine Steigerung der bandenmäßigen Delikte mit meist bundes- oder landesweit agierende Banden südosteuropäischer Herkunft", berichtet der Kriminalhauptkommissar. Gezielt würden Märkte aufgesucht und hochwertiges Diebesgut in großen Mengen entwendet. Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden in 653 Fällen angezeigt. Das ist eine Steigerung um 88 Fälle. "Ein Großteil sind sogenannte ebay-Betrügereien, die oftmals auch durch allzu große Sorglosigkeit oder Unkenntnis der Betroffenen geschehen können", sagt Fieber. Dazu kämen vermehrt Fälle, in denen einfachste Grundsätze der Datensicherheit missachtet würden. Persönliche Daten würden gedankenlos herausgegeben, meist durch sogenannte "phishingmails" oder über gefälschte Seiten wie zum Beispiel von Amazon oder Paypal. Zudem werde die Aufklärung erschwert durch die fehlende Vorratsdatenspeicherung. Weiterhin im Blickpunkt blieben meist allein lebende ältere Menschen, die Opfer von organisierten reisenden Trickbetrügerbanden werden. Enkeltrick, Wasserwerkertrick und ähnliche Dinge gelängen immer wieder und führten oft zu hohen Schadenssummen. "Leider müssen wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen und sind auch hier sehr auf die Mithilfe von Nachbarn und Angehörigen angewiesen", so der Dienststellenleiter. Foto: gi
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Kriminalstatistik ohne große Auffälligkeiten
Aufklärungsquote leicht auf 60,65 Prozent gestiegen
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