WUNSTORF (tau). Wie bereiten wir am besten unsere Kinder aufs Leben vor? Was ist für unsere Vorschulkinder wichtig? Diese Frage stellten sich die beiden Einrichtungsleitungen der Johanniter-Kindergärten in Wunstorf. Diana Dettke, Leitung der "KinderZeit" und Veronika Burghardt, Leitung der "Zwergenwelt" überlegten dieses gemeinsam mit ihren Teams.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit dem Projekt "Kinder stark machen und Ersthelfer von morgen" lernen die Vorschulkinder, wie sie im Notfall anderen Kindern, sich selbst und auch Erwachsenen helfen können.
Es werden auch wichtige soziale Kompetenzen wie Mut, Empathie, den anderen Menschen bewusst sehen, Gefühle anderer erkennen und die Bedeutung selbstloser Hilfe vermittelt. Dadurch wird das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt.
Parallel lernen sie auch, mit schwierigen Lebenssituationen zurechtzukommen und den Mut zu haben, Hilfe zu rufen. Viele Wochen begleitete dieses Projekt Lehrrettungsassistent Michael Merz. Er ist Rettungswachenleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer. Ihm zur Seite stand mit Patricia Voigts eine erfahrene Erzieherin aus der "KinderZeit" mit spezieller Ausbildung zum Thema ,,Kinder stark machen".
Als sichtbares Zeichen wurde mit den Kindern eine "Mut-Bohne" gepflanzt. Die Bohne wird jeden Tag gehegt und gepflegt und wächst immer weiter heran. "Dieses verdeutlicht den Kindern, dass vieles nicht auf Anhieb geht und Mut auch erst wachsen muss", verdeutlicht die Leiterin der "KinderZeit" Diana Dettke.
In vielen kleinen Lerneinheiten haben die Kinder auch die Rettungswache der Johanniter und die Einsatzfahrzeuge kennengelernt.
Freundschaftlich war der Umgang der Rettungskräfte und ehrenamtlichen Helfer mit den Kindern. Die Kinder haben festgestellt, wie laut das Martinshorn ertönt und wie schnell alles gehen muss, wenn es heißt "Notfall".
"Es ist toll zu sehen, wie stolz die kleinen Retter waren, nachdem sie die "große" Erzieherin Patricia Voigts in die stabile Seitenlage gebracht hatten. Ein Erfolgserlebnis mit bleibenden Eindruck. Jeder kann helfen, das zeigt gerade dieses Beispiel deutlich", erläutert Michael Merz.
Foto: privat