Bisschen böse und obszön

WUNSTORF (mk). Sie sind schräg, sie sind schrill, sie sind einzigartig: die Entertainer von "Zauber der Travestie", der etwas anderen Revue. Und dass die "Damen" gerne einmal die Diva heraushängen lassen, wurde gleich in den ersten zwei Minuten deutlich. Joy Peters betritt die Bühne, will beginnen, doch nein, der Applaus und die Begeisterung des Publikums reichen ihr nicht. Ausverkauftes Haus alleine reicht eben nicht. Und prompt kehrt sie um, geht fluchend wie ein Brauereikutscher hinter den Vorhang, um dann erneut hervorzutreten. Und dieses Mal scheinen die Gäste im Saal alles zu ihrer Zufriedenheit gemacht zu haben, denn sie bleibt und legt los. Nach und nach gesellen sich die anderen Künstler zu ihr - der Spaß kann beginnen. Und der ist bei dieser bunten Revue garantiert, denn die Travestiekünstler nehmen kein Blatt vor den Mund. Je obszöner desto größer das Gejohle und Gekreische im Publikum, so scheint es. Die schrillen Damen dürfen sich eben einfach mehr herausnehmen als andere. Manch mutiger Gast, der das Geschehen auf der Bühne lautstark kommentiert, erhält prompt eine freche Antwort der Diven. Diese begeistern aber nicht nur durch ihren Witz, sondern auch durch ihren Gesang. Ein echter Hingucker sind zudem die aufwendig gestalteten Kostüme, die auch nur die charmanten Travestiekünstler körperlich und charakterlich ausfüllen können. Viel zu schnell war der Abend vorbei, doch im nächsten Jahr kommt die verrückte Show garantiert wieder. Foto: mk