1. Ausbau lässt Kitagebühren steigen

    Schrittweise Anhebung der Elternbeiträge geplant, um Zielvorgabe zu erreichen

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    WUNSTORF (tau). Die Kitagebühren steigen. Diese Nachricht hatte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt in seiner letzten Haushaltsrede bereits angekündigt. Wie hoch die Anhebung ausfallen würde, war bisher noch unklar. Ein Drittel der anfallenden nicht anderweitig gedeckten Kosten sollen die Eltern übernehmen, so lautet die Faustformel, die der Rat im Jahr 2012 per Satzung beschlossen hat. Nun liegen erste Daten vor, wie sich die Kosten verteilen. Demnach trugen die Eltern im Abrechnungsjahr 2013 mit ihren Beiträgen nur zu 30,67 Prozent zur Deckung von Kosten in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro bei. Nötig wären laut Zielvorgabe aber 33,33 Prozent oder rund 2,5 Millionen Euro gewesen. Nach den Berechnungen der Stadt fehlen also rund 200.000 Euro, die aus den Elternbeiträgen hätten erzielt werden müssen.

    In einer neuen Kalkulation für das Jahr 2015 ergab sich daher eine notwendige Gebührenanpassung um teilweise bis zu 43 Prozent. Eine solch drastische Erhöhung auf einen Schlag zum 1. August 2015 wäre allerdings kaum vermittelbar. Daher schlägt die Verwaltung eine schrittweise Anhebung über drei Jahre vor. Im Jahr 2015 müssten Gesamtkosten in Höhe von rund 10,5 Millionen Euro und für das Jahr 2017 etwa 10,7 Millionen Euro gedeckt werden.

    Der Grund für die hohen Summen liegt zum einen im massiven Ausbau der Betreuungseinrichtungen in den vergangenen Jahren. Zum anderen sind die tatsächlich anfallenden Kosten höher als ursprünglich prognostiziert. Laut Zielvorgabe sollen diese zu einem Drittel durch Elternbeiträge gedeckt sein. Wäre das der Fall könnte der städtische Anteil sinken und der Haushalt entlastet werden.

    Träger und Elternbeiräte stimmten dem Vorschlag mehrheitlich bereits zu, erklärt die Verwaltung. Allerdings baten einige Beiräte auch darum, die Zielvorgabe zu überdenken, um eine mögliche Abmeldewelle zu verhindern. Die Verwaltung teilt diese Bedenken aber nicht, da sich die Wunstorfer Gebührenstruktur im regionsweiten Vergleich im Mittelfeld bewege und andere Kommunen sogar noch höhere Beiträge verlangen würden.

    Die Stadt geht davon aus, dass durch die geplante Erhöhung der Gebühren auch mehr Eltern mit niedrigen Einkommen Anspruch auf Zuschüsse haben. Das müsse aber für jeden Einzelfall separat geklärt werden, so die Verwaltung. Für Beratungsgespräche steht das Familienservicebüro zur Verfügung. Der Stadtrat beschließt am 20. Mai abschließend über die neue Gebührenstruktur. Foto: tau

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