LANDKREIS (bb). 15 Jäger haben im Wochenend-Kurs "Leder und Felle gerben" der neu eröffneten "Wildnis- und Naturschule Schaumburg" (www.wildnisschule-schaumburg.de) Techniken des natürlichen Gerbens erlernt. Wildnis-Pädagoge Thomas Held führte die Teilnehmer in diese alte Kunst ein.
Held hatte der Kreisjägerschaft angeboten, interessierten Mitgliedern eine naturnahe und unbedenkliche Gerbmethode zu vermitteln. Jäger und Jägerinnen im Alter von 18 bis 80 nahmen an dem zweitägigen Kurs auf dem Gelände des Forsthauses Halt im Bückeberg teil.
Sie erlernten eine Methode, die schon seit mehreren tausend Jahren in Asien, Afrika und Nordamerika existiert: das Gerben mit Hilfe von Hirn und Rauch.
Die Teilnehmer brachten Felle erlegter Rehe und Rotwild sowie von Fuchs, Dachs, Waschbär und Marder mit, um daraus entweder Fell oder Leder zu gerben. Nach einer kurzen Einführung anhand von Exponaten und den mitgebrachten Fellen mussten die Decken und Bälge zunächst vorbereitet werden. Für die Herstellung von Leder wurde auf Gerbböcken die Haar-, anschließend die Fleischseite mit einem Zugmesser feucht abgeschabt. Für die Fellherstellung brauchte "nur" die Fleischseite abgeschabt werden. Bei der anstrengenden Arbeit waren regelmäßige Pausen ebenso erforderlich wie die gegenseitige Unterstützung. Kursleiter Thomas Held und sein Kollege Andreas Zarrieß gaben ständig hilfreiche Tipps während die Teilnehmer aktiv an ihren "Werkstücken" arbeiteten. Weitere Arbeitsschritte wie das Aufspannen der Felle, die Behandlung mit in warmem Wasser eingerührtem Hirn, das Einweichen, Wringen, Trockendehnen und wiederum Einweichen der für die Lederherstellung vorgesehenen Häute und schließlich das Räuchern folgten. Am Ende konnte jede Teilnehmer sein fertiggestelltes Stück sowie Kenntnisse mit nach Haus nehmen, um neben dem Wildbret auch das Fell des erlegten Wildes zu nutzen.Foto: privat