1. Viel Schein und Sein mit Licht und Schatten

    Frühjahrsausstellung des Kunstvereins zeigt Fotografien von Klaus Dierßen / Zwischentöne beabsichtigt

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    WUNSTORF (tau). Lichtungen heißt die Frühjahrsausstellung im Kunstverein, die in den Räumen der Abtei noch bis zum Ostermontag, 6. April, zu sehen sein wird. Der Künstler Klaus Dierßen aus Hildesheim zeigt unter diesem Titel seine fotografischen Arbeiten. Der befreundete Kollege Ingolf Heinemann aus Bordenau hielt zur Eröffnung der Ausstellung eine Einführungsrede, zunächst auf Rückwärts, um dem Publikum zu zeigen, wie ein kleiner Dreh zur völligen Ratlosigkeit führen kann. Heinemann tobte sich auf dem linguistischen Spielplatz noch ein Weilchen aus, weil die Bildtitel des Künstlers Dierßen kryptisch klingen, in Wahrheit aber eine eigene Kunstsprache darstellen. Es sind Dateikürzel, die Dierßen aus den Anfangsbuchstaben der Örtlichkeiten zusammenfügt.

    Das Kunstwort Lichtungen assoziiert zwar die fotografische Belichtung, die auf der Grundlage von Licht und Schatten vonstatten geht, verweist jedoch auf eine sinnbildhafte Ebene. Die ausgestellten grafisch anmutenden künstlerischen Bilder zeigen architektonische Raum- und Fenstersituationen privater und öffentlicher Gebäude mit besonderen Lichtwirkungen. Klare Durchblicke werden verhindert. Die dargestellten Dinge lassen sich schemenhaft erahnen. Eine Suchbewegung von Künstler und Betrachter tritt an die Stelle unmittelbaren Erkennens und Benennens. Indem alles im Ungefähren bleibt, ist es ein Spiel mit dem Sehen, ein Spiel von Trug und Wahrhaftigkeit. Es gilt das Motto: "Ich sehe was, was du nicht siehst." Beabsichtigt sind Zwischentöne und Ambivalenzen. Foto: tau

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