RINTELN (km). Einige überraschende Informationen gab es jetzt bei einer Veranstaltung der Senioren-Union (SU): Der erste Kreisrat Klaus Heimann wartete mit Zahlen zum Thema Flüchtlinge im Landkreis auf.
SU-Vorsitzender Dieter Edler konnte bei der Zusammkunft im VTR-Heim gut 30 Interessenten begrüßen.
Nach Angaben des Referenten sei die Anzahl an Asylbewerbern bis zum Jahr 2012 stetig gesunken - und steige seitdem ebenso stetig an. Die Gesamtzahl der Betroffenen betrug im August 2011, auf dem statistischen Tiefpunkt, 493 - und hat sich seitdem fast verdoppelt: Im Dezember 2014 waren es bereits 885, und für das laufende Jahr wurden 800 weitere Personen avisiert. In sämtlichen Schaumburger Städten und Gemeinden indessen sei der Anteil an Asylanten - gemessen an der Gesamtbevölkerung - bislang geringer als ein Prozent. Die meisten Asylbewerber gibt es derzeit in Rinteln und in Stadthagen (jeweils 207).
"Das Flüchtlingsproblem", so Heimann, "treibt den Landkreis seit zwei Jahren richtig um" – zumal die Verantwortlichen ein neues Konzept entwickelt haben, das nicht mehr auf große Heime ("Ghettos"), sondern dezentrale Unterbringung setzt. Einige der Heime wurden mittlerweile bereits abgerissen, wie in Rinteln etwa das ehemalige Hotel "Hubertus" an der Waldkaterallee.
Das Bemühen um Mietwohnungen für Asylbewerber allerdings scheint nicht bei allen potenziellen Vermietern anzukommen. Obwohl es, so Heimann, genügend Leerstände gebe.
Dabei übernehme der Landkreis in allen Fällen die Haftung, bezahle etwa die Nebenkosten und eventuelle Renovierungsmaßnahmen.
Die bundesweit geringste Zahl an Asylbewerbern betrug im Jahr 2008 28.000. 2013 waren es 127.000, heute sind es 300.000 - mit steigender Tendenz. In Niedersachsen verdoppelte sich die Zahl in den letzten beiden Jahren von 15.000 auf 30.000. Foto: km