1. Wenn die Malentes singen, wird’s zum Schreien komisch

    "Ein bisschen Spaß muss sein" mit Comedy-Revue

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    BAD NENNDORF (jl). Starauflauf in der Kurstadt, von Nana Mouskouri bis Karl Lagerfeld. Dennoch hat sich die "geistige Elite von Bad Nenndorf" am Sonntag wohl lieber unter der Decke auf dem Sofa versteckt, als sich im Kurtheater von einer stürmischen Revue an die Stars und Sternchen sowie die unvergesslichen Hits von gestern wegfegen zu lassen. Vico und Peter Malente, die Urheber der oben genannten Titulierung, feierten ihr Zehnjähriges mit einer großen Jubiläumsgala und brachten neben den "Rosie Singers" ihre liebsten Showkollegen auf die Bühne getreu des Mottos "Ein bisschen Spaß muss sein". Dabei blickten die Spaßbrüder, im wahren Leben die Eheleute Knut Vanmarcke und Dirk Voßberg-Vanmarcke, aber in nur rund 70 Gesichter.

    Der Preis von bis zu 38 Euro pro Karte war daran sicherlich nicht ganz unschuldig; an der Show lag es jedenfalls nicht. Die ließ allein bis zur Pause keinen Zweifel daran, dass sie ein volles Haus verdient hätte. Und natürlich dass die Hauptdarsteller weder Gynäkologen noch Fleischfachverkäufer sind, – es sei erstaunlich was sie alles gefragt würden, zum Beispiel ob sie das hauptberuflich machten –, sondern Vollblutkomiker mit brillanten Stimmen für Schlager und Parodien.

    Zum Schreien komisch stolzierte als erster "Gratulant" Voßbergs fächelnder und lästernder Karl "Magerfeld", pardon Lagerfeld über die Bühne und nuschelte die Zuschauer in Grund und Boden. Er esse zwei Tictac und trinke ein Glas Cola light pro Tag, gestand er und entlarvte sogleich den einen oder anderen als Modesünder: "Was Sie da tragen ist der letzte Schrei – Hilfeschrei!" Ein aberwitziges "Hello again" gab es von Vanmarckes gut gelauntem Howard "Howie" Carpendale, der neben alten Songs auch einen Fan-Brief sowie die Information er habe Facebook und "Tripper" mitbrachte. Einer, der aus einem gebissverstärkten Grinsen nicht mehr herauskam, war Bata Illic. Um sich vor allem durchs Buffet zu futtern, war das Schlagerfossil angereist, inklusive Knoblauchlied: "Dich erkenn‘ ich mit verbundenen Augen." Über die "Treppe des Todes" wagte er sich hinunter zur ersten Reihe, die er mit seiner Knoblauchmedizin versorgte.

    Das Publikum grölte. Und sogar der Jack-Russell-Terrier der Familie Malente eroberte singend für wenige Minuten die Bühne, ehe Vanmarcke und Voßberg hier im glitzernden Frauenfummel über die verschiedenen Brustformen philosophierten, von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel. Nana Mouskouri und Mireille Mathieu wetterten gegeneinander, "Guten Morgen, Sonnenschein" trat gegen "La Paloma ade" an. Kurz um: Familie Malente sorgte für einen komödiantischen Starauflauf, der seinesgleichen sucht. Foto: jl

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