"Bei der Wirtschaftsschau bin ich meine Info-Zettel gar nicht los geworden", sagt Norbert Rossa lachend. Informationen wollte er unters Volk bringen, um darauf aufmerksam zu machen, was es mit den Einkaufswagen auf sich hat, in die im Edeka-Markt in Rehburg und im NP-Markt in Loccum Lebensmittel für Bedürftige eingeworfen werden können. "Das haben wir doch schon gemacht!" – Diese Antwort habe er oft zu hören bekommen, sagt Rossa. Er hat das Projekt angeschoben, hat die Einkaufswagen präpariert, sie in den Märkten aufgestellt und leert sie mindestens einmal wöchentlich. Was er dann an Lebensmitteln dort herausholt, wird an alle verteilt, die es nötig haben: Kriegsflüchtlinge, Notleidende und andere Bedürftige stehen als Zielgruppen auf dem Schild des Einkaufswagens.
Vor wenigen Wochen sei das Projekt angelaufen und werde schon gut angenommen, berichtet Rossa. Nicht nur das Füllen der Einkaufswagen durch Kunden der Märkte funktioniere gut, sondern auch die Verteilung der Lebensmittel. Da das Projekt vom Rehburg-Loccumer Netzwerkbüro ‚Ehrenamt vor Ort’ (EvO) ausgeht, werden dort, in Rehburgs Mühlentorstraße 22, auch einmal wöchentlich die Lebensmittel ausgegeben. Jeweils freitags, 15 bis 17 Uhr, können Menschen dorthin kommen, um eine Tasche voller Lebensmittel zu bekommen. Andere Zeiten können unter der Telefonnummer (01 78) 4 00 06 73 vereinbart werden. Bislang sind es in erster Linie die Flüchtlingsfamilien in Rehburg-Loccum, die von dem Projekt profitieren. Letztlich sei es aber für alle gedacht, die bedürftig seien, sagt Rossa.
Auslöser für sein Engagement war die Erkenntnis, dass es zwar in Nachbargemeinden wie Nienburg Tafeln gibt, zu denen auch Rehburg-Loccumer kommen können – für sie, sagt Rossa, sei es aber schon eine große Hürde, die Buskosten dorthin tragen zu müssen. Die Anforderungen einer Tafel könnten in Rehburg-Loccum zwar nicht erfüllt werden. In kleinerem Stil könne das EvO aber helfen. Drei Punkte sind ihm nun besonders wichtig: dass sich diejenigen, die Lebensmittel-Pakete benötigen, im EvO melden, dass weiterhin viele Menschen bereit sind, Lebensmittel in die Einkaufswagen zu legen – und ein großes Dankeschön an all jene, die dieses bisher schon tun. Foto: jan