ROLFSHAGEN (us). "Rolfshagen wohin?" hat der Förderverein "Rolfshagen Aktiv" die Einwohner des größten Dorfes im Auetal gefragt. 800 Fragebögen hatte der Verein an die Rolfshäger verteilt, um zu ermitteln, was ihnen an Rolfshagen gefällt und was fehlt oder verbessert werden muss. Christoph Held, Beisitzer im Vorstand von "Rolfshagen Aktiv" stellte jetzt während der Jahreshauptversammlung im Gasthaus "Zum Kühlen Grund" die Auswertung der Bürgerumfrage vor: "Von den 800 Fragebögen haben wir leider nur 125 zurück bekommen. Das sind 15,6 Prozent. Trotzdem finden wir, dass mit den Antworten ein Trend ausgemacht werden kann." Die meisten Rolfshäger, die ihren Fragebogen per Hand oder online ausgefüllt haben, sind im Alter zwischen 41 und 63 Jahren. 70 Prozent von ihnen finden Rolfshagen attraktiv und lebenswert und sogar 80 Prozent würden ihren Wohnort Freunden zum Wohnen empfehlen.
Christoph Held zählte die Gründe dafür auf, die die Befragten genannt haben: "Das Freibad steht da an erster Stelle, übrigens auch bei den Freizeitangeboten." Außerdem wurde die reizvolle Landschaft, die preisgünstigen Wohnmöglichkeiten, die sozialen Einrichtungen wie das Familienzentrum oder die Vereine und die netten Menschen genannt. Dr. Stefan Krömer, der die Bürgerumfrage mit der Präsentation seiner Vision für Rolfshagen im vergangenen Jahr angeschoben hatte, sagte dazu: "Unser Freizeitanker ist das Schwimmbad. Es wird viel genutzt, ist beliebt und ein Grund in Rolfshagen zu leben. Der Erhaltungswert ist enorm hoch, es ist wichtig für unseren Ort."
Bürgermeister Heinz Kraschewski, der als Gast zu der Versammlung gekommen war, stellte klar, dass der Erhalt des Schwimmbades für ihn selbstverständlich sei, solange es die finanzielle Situation der Gemeinde Auetal auch nur irgendwie zuließe. "Die laufenden Kosten sind auch nicht so hoch, dass sie den Haushalt sanieren könnten, wenn sie nicht mehr bestehen würden. Eine Freibadschließung ist derzeit kein Thema", so Kraschewski.
Aber das Sonnentalbad sorgt nicht dafür, dass alle Wohnungen und Häuser in Rolfshagen bewohnt sind und kein Bauplatz mehr zu bekommen ist. Christoph Held zählte nämlich auch zahlreiche negative Feststellungen der Bürger auf: "Rolfshagen ist laut der Umfrage nicht attraktiv, weil es keinen Allgemeinmediziner vor Ort gibt, die Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf schlecht sind und man mobil sein – also ein Auto haben muss." 90 Prozent der Umfragenteilnehmer fahren mit dem Auto. Die Busverbindungen bewerteten sie als schlecht. Zum Einkaufen fahren die meisten Rolfshäger nach Obernkirchen oder Rinteln, nicht nach Rehren. Krömer stellte dazu fest: "In diese Richtungen müsste auch der Busverkehr verbessert werden."
Beliebt sind laut der Umfrage das heimische Handwerk und die Dienstleister im Ort. "Über 80 Prozent der Befragten beauftragen die Firmen vor Ort", so Christoph Held.
Der Vorsitzende von "Rolfshagen Aktiv", Siegbert Held, warf dazu ein, dass hier weitere Angebote geschaffen werden müssten. "Die Rolfshäger wünschen sich ein neues Gewerbegebiet und mehr Handwerksbetriebe und Dienstleister", so der Vereinsvorsitzende.
Der erläuterte dann auch, wie es mit den Umfrageergebnissen weitergehen soll. "Wir werden jetzt noch gezielt die heimische Wirtschaft, die örtlichen Vereine und die Politiker aus Rolfshagen ansprechen und befragen und dann aus den Ergebnissen eine Formulierung von Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität von Rolfshagen für Gewerbe und Mediziner auf Basis dieser Umfrageergebnisse erarbeiten. Diese reichen wir dann der Auetaler Verwaltung und Politik ein."
Kraschewski erwartet die Ergebnisse: "Das wird ein echtes Brett für die Gemeinde Auetal, aber nur her mit den Vorschlägen. Wir sehen dann, was umsetzbar ist."