WUNSTORF (gi). Er hatte als Schiedsrichter viel erlebt und berichtete davon den Besuchern im sehr gut gefüllten Stadttheater. Die Stadtsparkasse lud den dreimaligen Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk zum Vortrag ein. Der hatte den Titel "Sich(er) entscheiden - Was Sie von einem Fifa-Schiedsrichter für Ihren Entscheidungsstil lernen können". "Ich bin nicht gekommen, um Ihnen den Zeigefinger zu zeigen", sagte Merk. Und sicher entscheiden heiße auch noch lange nicht, richtig zu entscheiden. Der ehemalige Fifa-Schiedsrichter berichtete von einem seiner größten Erlebnisse, er pfiff das Eröffnungsspiel des neuen Wembley-Stadions zwischen England und Brasilien. Auch habe er gern ein Endspiel bei Europa- oder Weltmeisterschaft gepfiffen. "Was dann für einen deutschen Schiedsrichter immer wichtig war, die eigene Mannschaft musste früh nach Hause fahren", schmunzelte Merk. Der gelernte Zahnarzt und Schiedsrichter in Personalunion werde etwa so eingestuft, als wenn er am Rande der Gesellschaft stehe. Als Kind war Merk beeindruckt von Schieds- und Linienrichtern, die Mut und Verantwortung auf dem Platz übernommen hätten. Das habe ihm imponiert, mit zwölf Jahren wurde er Schiedsrichter. Neun von zehn Spielen gingen positiv aus, eines sei schwierig gewesen. So verhalte es sich auch bei zehn Menschen. Merk wies darauf hin, Spannungsfelder möglichst zu vermeiden, das gelte auch für Schiedsrichter. Ebenfalls sei Teamgeist gefragt und Zuhören das Basismittel in der Kommunikation. Interessant war die Passage des Kaiserslauterers (er ist auch Ausdauersportler und besuchte 2010 die Arktis) über die Fußballer Beckham, Zidane und Figo. Merk habe schnell ihre Charaktereigenschaften auf dem Platz erkannt und wusste damit umzugehen. Ein Tipp von Merk: Fit sein, wenn es drauf ankommt, und den Umgang mit Druck erlernen. Eine besondere Geste erfuhren die Besucher der Veranstaltung. Vorstand Frank Wiebking und Vorstand Heiko Menz begrüßten per Handschlag jeden Gast. Das Geldinstitut nutzte die Gelegenheit, um über die Entwicklung ihres Hauses zu berichten. Menz stellte sich als Vorstand vor, der seit 1. Februar 2015 bei der Stadtsparkasse tätig ist. Er berichtete von einem erfolgreich verlaufenen vergangenen Jahr, das sei im Niedrigzinsfeld nicht selbstverständlich. "Wir haben unsere Marktführerschaft fortentwickelt", so Menz. Die Wunstorfer hätten der Stadtsparkasse 446 Millionen Euro anvertraut, es gab 2014 Darlehnszusagen von 70 Millionen Euro. Groß war auch die Spendenbereitschaft der Stadtsparkasse, sie lag bei 100000 Euro. Nach dem Vortrag (die Einnahmen aus dem Kartenverkauf werden an Vereine und Organisationen gespendet) lud der Vorstand alle Gäste zu einem Empfang in die Räume des Geldinstitutes ein. Foto: gi
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Sicher entscheiden heißt nicht richtig entscheiden
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