MÜNCHEHAGEN (jan). Münchehagen hat sein erstes Storchennest bekommen. Nun hofft der Ort auf Bewohner mit Nachwuchs.
Drei Jahre lang hat Familie Lindenberg auf der Wiese hinter ihrem Hof in Münchehagen Störche beobachtet. Allem Anschein nach hielten die langbeinigen Vögel sich dort gerne auf. Warum ihnen nicht ein Nest bauen? Diese Idee trug Stephan Lindenberg zunächst dem NABU vor. Dort wurde der Vorschlag positiv aufgenommen, zumal in Münchehagen noch keine einzige Nisthilfe und erst recht kein bewohntes Storchennest vorhanden ist. Allerdings konnte der NABU aktuell mit keinem Förderprogramm dienen. Daraufhin machten sich einige Münchehäger auf die Suche nach einer anderen Lösung.
Die wurde unkompliziert gefunden, denn die Sonnenburg – ein psychiatrisches Wohn- und Pflegeheim in Münchehagen – erklärte sich zur Hilfe bereit. In der Ergotherapie dort entstand ein großes Nest mit einer Plattform aus massivem Buchenholz, einem Weidengeflecht am Rand und einer ersten Polsterung aus Heu. "Außerdem", sagt Michael Graue, der als Tischler in der Sonnenburg für den Bau verantwortlich war, "haben wir weiße Kleckse in das Nest gesetzt – das soll den Störchen signalisieren, dass sie hier nisten können."
Auf einen zwölf Meter hohen Holzmast, den die Münchehäger Markus Busse und Günter Wesemann spendierten, ist das Nest nun montiert worden. Der Rest der Arbeit wurde ein kleines Fest von vielen Münchehägern, die halfen oder auch zusahen, wie die hoffentlich künftige Kinderstube von Störchen in die Höhe gehievt und an großem Fundament befestigt wurde. Der Blick der Münchehäger wird nun wohl so manches Mal in Richtung des Nestrandes schweifen – es könnte ja sein, dass sich schon in diesem Jahr ein Storchenpaar dort niederlassen mag.
Foto: jan