SAMTGEMEINDE NENNDORF (jl). Zu Beginn eines Jahres einen Überblick geben, welche Themen auf der Tagesordnung der Mitgliedsgemeinden stehen, und wie der Nenndorfer SPD-Samtgemeindeverband in die Zukunft blickt – Diese Idee hatte die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft "60 plus" mit ihrer jüngsten Veranstaltung im Parkhotel verfolgt.
Unter der Moderation des Vorsitzenden Jürgen Paxmann verrieten die führenden SPD-Mandatsträger vor einem Dutzend Zuhörer zwar nichts großartig Neues. Wer aber einen informativen Rundumschlag aus den jeweiligen Tätigkeitsbereichen, und nicht nur aus dem seiner "Heimatgemeinde", erfahren und auch einmal nachhaken wollte, war hier genau richtig.
So fragte etwa eine Anwesende nach dem Stand hinsichtlich des Dilemmas im Zuge der Sanierung der Bahnhofstraße. Wie Gudrun Olk erklärte, werde, sobald es die Witterung zulasse, der mangelhafte Unterbau wieder entfernt. "Das haben wir uns anders gedacht, da ist sehr ärgerlich, lässt sich aber nicht mehr ändern", so die Bad Nenndorfer Bürgermeisterin.
Ob es stimme, dass der Lid-Markt geschlossen werden soll, erkundigte sich eine Bürgerin. "Es gibt Gerüchte, dass Lidl überlegt den Laden zu verlegen", entgegnete der Vorsitzende der Bad Nenndorfer SPD-Ratsfraktion Volker Busse. Es gebe viele Diskussionen, aber entschieden sei noch nichts.
Eine andere Dame wollte wissen, ob die Stadt Einfluss darauf nehmen könne, die Leerstände zu schließen. Eher weniger, denn: Zur Hälfte liege es daran, wie die Vermieter die Läden anbieten, so Busse. "Gibt es Bewegungen auf dem ehemaligen Harms-Gelände?", lautete eine weitere Frage. Wie der Bad Nenndorfer SPD-Ratsfraktionsvorsitzende erläuterte, sei der Privatbesitzer nach wie vor in keinsterweise bereit, das Grundstück zu verkaufen oder selbst zu investieren.
"Am liebsten würden wir ihn auffordern, dass Haus wegen Einsturzgefährdung abzureißen, und ihm das Baurecht wegnehmen."
Unstimmigkeiten äußerten sich hinsichtlich einer Mitsprache seitens der Stadt bei Gestaltungsfragen von Gebäuden. Konkret ging es um das bunte "Entdeckerhaus" an der Bahnhofstraße. Dieses falle etwa dem Hohhorster Bürgermeister Wolfgang Lehrke unangenehm auf. Olk konterte, dass sie sich dafür eingesetzt hatte, dass der Bebauungsplan und das Aussehen der Häuser innerhalb der Stadt diskutiert wurden. Sie habe "noch Schlimmeres verhindert". Ganz anders sah es Udo Husmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion und des SPD-Verbandes der Samtgemeinde.
Das Ergebnis, nichts Halbes und nichts Ganzes, sei ein klares Beispiel dafür, wenn sich Kommunalpolitik einmische. "Wenn man herangeht, einen architektonischen Pfiff kommunalpolitisch herunter zu diskutieren, hat man eine Chance vertan", tadelte Husmann, dem es persönlich besser gefiele einen Entwurf abzulehnen, als "amateurmäßig" in einen bestehenden Plan zu preschen.
Hinsichtlich einer Einweihungsfeier der neuen Brückenbauwerke und Tunnel in Haste und Hohnhorst am 24. April schlug Lehrke abschließend vor, dass Event gemeinsam auszurichten.
Foto: jl