1. Erst die Werre, dann das Parkhaus

    Das Umfeld der Röntgenstraße wird zur Großbaustelle

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Detmold (ab). Das Umfeld der Röntgenstraße wird in den kommenden vier Jahren zur Großbaustelle: Die Renaturierung der Werre, der Bau eines neuen Parkhauses am Finanzamt und der Ausbau der Röntgenstraße selbst stehen auf der Agenda. Vier Bauabschnitte sollen es werden, in den kommenden Wochen beginnt der erste.

    Heute ist die Werre hier noch in Betonmauern eingezwängt; diese werden abgerissen, denn das Gewässer soll durch naturnahe Uferbereiche erlebbar werden und sich wieder selbst entwickeln können, erklärte Projektleiter Detlef Wehrmann. Eine Insel in der Werre wird über Trittsteine erreichbar sein. Auf Liegen kann man sie bei schönem Wetter entspannen. Die Brücke zur Röntgenstraße wird abgebrochen, sobald die neue, die hinter dem ehemaligen Kiosk gebaut wird, fertig ist. Hier beginnen zwei Fußwege entlang der Werre. Der südliche wird im Rahmen des Isek-Programms gebaut und verläuft bis zum Erich-Stuckel-Weg. Auf der nörlichen Seite baut das Klinikum den bestehenden Weg aus.

    Die Renaturierung ist Teil der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Dazu gehört auch, Platz zu schaffen (Retentionsraum), damit sich die Werre bei Hochwasser ausbreiten kann. Dafür wird reichlich Erde von der Wiese vor dem Finanzamt abgetragen und die Parkpalette vor dem wird Medicum abgerissen. Dessen untere Ebene wurde bereits vor einigen Jahren geschlossen. 35 Stellplätze fallen dadurch weg, die durch provisorische Parkplätze vor dem Medicum und auf einer Schotterfläche ersetzt werden.

    Parkhaus wird 2016 gebaut

    Das seit langem geplante Parkhaus auf dem Gelände des Finanzamtes soll 2016 endlich Realität werden. Derzeit läuft das Interessenbekundungsverfahren des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB); man habe berechtigte Hoffnung, einziger Bieter zu sein, sagte Technischer Beigeordneter Thomas Lammering. Noch in diesem Jahr wolle man ein Bebauungsplanverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit einleiten. Mitte 2016 soll der Bau beginnen, am Ende des Jahres soll das Parkhaus stehen.

    Auf sechs halb versetzten Ebenen, die über kurze Rampen verbunden sind, stehen dann gut 500 Stellplätze zur Verfügung. Davon sind 170 für das Finanzamt reserviert (während der 6- bis 9-monatigen Bauphase soll diese Anzahl auf dem Kronenplatz zur Verfügung gestellt werden). Das Parkhaus soll sowohl über die Wotanstraße als auch – über eine Brücke – von der Röntgenstraße aus erreichbar sein.

    Eigentlich gebe es schon jetzt ausreichend Parkplätze, meint Uwe Rosemeier, Fachbereichsleiter Tiefbau bei der Stadt Detmold. Diese seien aber sehr kleingliedrig verteilt. Gegen 11 und 14 Uhr sei das Parkhaus Lemgoer Tor meist bis auf den letzten Platz gefüllt, sagte Christoph Potthast, Architekt des Klinikums Lippe. Aufgrund seiner Lage soll das neue Parkhaus am Finanzamt die eklatante Parkplatznot rund ums Klinikum lindern, aber auch für Besucher der Innenstadt attraktiv sein.

    Röntgenstraße und Kreuzung Lemgoer Tor

    2017 und 2018 sind die Röntgenstraße und die Kreuzung am Lemgoer Tor dran. Hier stehen Kanal- und Oberflächenarbeiten sowie die Verbreiterung des Gehweges auf der Agenda. Die Verkehrssituation an der Kreuzung soll durch klarere Wegeführungen und den Wegfall der Mittelinseln "entkrampft" werden, erkärte Rosemeier.

    Alles zusammen soll laut Verwaltung rund 8 Millionen Euro kosten. Ein Teil werde über Fördermittel und die Beteiligung der Partner refinanziert.

    Die Stadt hat ein Faltblatt herausgegeben, in dem die einzelnen Bauabschnitte erläutert werden. Auch im Internet lässt sich die Planung auf "www.stadtdetmold.de/roentgenstrasse.html" verfolgen.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an