RINTELN (ste). Einen verdienten Rintelner Bürger in Ehren gedenken, das taten jetzt auf dem Rintelner Friedhof Rintelns ehemaliger Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz gemeinsam mit dem amtierenden, Thomas Priemer. Der Politiker, Jurist und Historiker Carl Wilhelm Wippermann wurde am 1. Dezember 1800 in Rinteln geboren, wo er am 23. März 1857 auch starb. Wippermann lebte in einer Zeit, als es die wohl stärksten gesellschaftlichen Umwälzungen überhaupt gab, vergleichbar mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1989. Presse- und Versammlungsfreiheit, Gewerbefreiheit, freies, gleiches und geheimes Wahlrecht und Parlamentarismus sind da nur einige Marksteine des Jahren 1848, als die Deutsche Revolution den Wandel brachte. Von Rinteln aus setzte sich Carl Wilhelm Wippermann maßgeblich bei den hessischen Verfassungskämpfen in Szene. Er, der 1817 als erster Jahrgang im neugegründeten Gymnasium Ernestinum lernte, hielt bereits im jungen Alter von 18 Jahren vielbeachtete Reden, wurde 1826 Stadtsekretär und 1831 Bürgermeister. 1848 wurde er bei den ersten freien Wahlen zur Nationalversammlung in der Paulskirche in den sogenannten "Fünziger Ausschuss" gewählt und setzte sich als Mitglied der "Casino Fraktion" für die verfassungsmäßige Verankerung einer starken Bundesgewalt ein. Er wurde als Staatsrat in das Finanzministerium berufen, doch Deutschland war offensichtlich noch nicht so weit wie Wippermann und die Revolutionsbewegung scheiterte 1850. Erst 1862, als Wippermann schon fünf Jahre tot war, endete die strikte Reaktionszeit in Hessen. Carl Wilhelm Wippermann und sein Wirken, so das Bestreben von Thomas Priemer, soll wieder mehr in den Focus der Menschen Rintelns gerückt werden. Die Kranzniederlegung, die seit 2012 auf dem Seetorfriedhof am Kreuz des Verstorbenen durchgeführt wird, ist ein Anfang dazu.Foto: ste
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Carl Wilhelm Wippermann, eine Lichtgestalt der Stadt
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