1. 16 Pflegebegleiter beraten künftig ihre Kollegen

    Ihre Ausbildung ist beendet – nun unterstützen sie bei der Pflege von Angehörigen

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    Lemgo (ur). 16 Teilnehmer haben sich im Rahmen eines Projektes des Landes NRW und der Pflegekasse zum Pflegebegleiter ausbilden lassen. Ziel war es Pflege und Beruf besser zu vereinbaren. Drei Etappen beinhaltet die Ausbildung, die den Teilnehmern Hilfen an die Hand gab, um Kolleginnen und Kollegen, die Angehörige pflegen, zu unterstützen. "Zu Beginn haben wir nicht geglaubt, dass wir so einen Erfolg haben würden", freute sich Dagmar Begemann, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Lemgo. Gemeinsam mit Silke Schmidt, ebenfalls vom Mehrgenerationenhaus, hat sie den Kurs "Pflegebegleitung" durchgeführt. Insgesamt sieben Projektstandorte gibt es in NRW. Als einer davon hat das Mehrgenerationenhaus in Lemgo die Aufgabe der Qualifizierung und Begleitung der zukünftigen Pflegebegleiter im Unternehmen für Lippe übernommen. Professorin Elisabeth Bubolz-Lutz vom Projektträger Forschungsinstitut Geragogik (FoGera) betonte die Wichtigkeit eines solchen Projekts aufgrund der wachsenden Anzahl an Pflegebedürftigen und der Tatsache, dass bislang immer noch zwei Drittel aller Angehörigen keine Hilfe in Anspruch nehmen würden – sei es aus Unwissenheit oder aus Angst vor fehlender Akzeptanz des familiären und beruflichen Umfeldes. "Daher bietet das Angebot eines Pflegebegleiters für Arbeitnehmer eine große Chance das Thema ‚Pflege von Angehörigen‘ am Arbeitsplatz akzeptiert zu sehen, so dass wenigstens in diesem Bereich die Belastung von ihnen genommen wird," so Professorin Elisabeth Bubolz-Lutz.

    Rund eineinhalb Jahre nach der Auftaktveranstaltung, konnten 16 Freiwillige ihre Urkunde als Pflegebegleiter aus den Händen von Bürgermeister Dr. Reiner Austermann entgegennehmen. Aufgrund eigener Erfahrungen als pflegender Angehöriger weiß er um die Probleme und Unsicherheiten, die auf einen zukommen, wenn man in diese Situation kommt, so dass es ihm ein großes Anliegen war, die Urkunden selbst zu überreichen. Gestartet war man bei dem nun beendeten Kurs mit 22 Teilnehmern, drei hatten sich bei dem dreistufigen Aufbau nach dem "Pflegenetzwerker" ausgeklinkt und drei konnten den Kurs krankheitsbedingt nicht beenden. Im letzten Teil der Ausbildung lag der Fokus vor allem auf der psychologischen Begleitung der pflegenden Angehörigen. So gab es Informationen über den Bereich "Palliativ und was folgt dann". "Bereits jetzt gibt es im Unternehmen ein große Nachfrage", freute sich Markus Neese, frischgebackener Pflegebegleiter, vom Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz). Rund 20 Mitarbeiter des krz haben die insgesamt vier Absolventen des Unternehmens bereits mit konkreten Anliegen konsultiert. "Ein bisschen traurig sind wir alle, dass die Lernphase jetzt nach 60 Stunden zu Ende geht, aber wir wollen uns auch weiterhin regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen", erklärte Neese bevor er sein persönliches Fazit zog: "Letztendlich freut man sich natürlich über die positive Resonanz im Unternehmen und dass die Anerkennung der Kollegen immer mehr wächst". War es dieses mal noch ein Kurs, an dem vor allem die öffentlichen Arbeitgeber Lemgos, wie die Hochschule OWL, das Kommunale Rechenzentrum (krz) und die Stadt Lemgo teilgenommen hatten, ist geplant im nächsten Jahr auch die Privatwirtschaft an dem Projekt teilhaben zu lassen.

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