1. Schüler und ihre Stärken im Mittelpunkt

    Förderschule am Teutoburger Wald feiert 40-Jähriges

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    Kreis Lippe/Horn-Bad Meinberg (cp). Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir: Dieses Motto gilt an der Schule am Teutoburger Wald in besonderem Maße. Seit mittlerweile 40 Jahren bereitet die Förderschule nun schon junge Lipper mit geistiger Behinderung auf ein möglichst selbstständiges Leben vor.

    Aus einer Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe Detmold auf dem Gut Johannettental ging 1975 die Schule am Teutoburger Wald als Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung hervor. Daher wird in diesem Jahr gefeiert: Zum Doppeljubiläum – 40-jähriges Bestehen und 20 Jahre am Standort in Horn – steigt Anfang Mai ein großes Fest mit Kindern, Eltern, Mitarbeitern, Freunden und Förderern. Auch alle ehemaligen Schüler, Lehrer, Zivis und FSJler sind herzlich eingeladen. "Die Schule am Teutoburger Wald ist eine Förderschule mit einer besonderen Atmosphäre der Wertschätzung. Eine Schule der Vielfalt und Lebensfreude", lobt Klaus Kuhlmann, Leiter des Eigenbetriebs Schulen (EBS) beim Kreis Lippe. Und auch Landrat Friedel Heuwinkel ist überzeugt: "Die Schule am Teutoburger Wald ist ein Wegbereiter für inklusive Teilhabe und berufliche Integration. Sie hat auch in den nächsten Jahrzehnten einen festen Platz in der lippischen Schulandschaft."

    Derzeit besuchen 133 Schüler aus Süd- und Ostlippe im Alter von 6 bis 21 Jahren die Schule am Teutoburger Wald. "Der Unterricht orientiert sich an den individuellen Fähigkeiten der Schüler und die Persönlichkeitsentfaltung steht im Mittelpunkt unseres Wirkens. Wir wollen unseren Schülern ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Integration ermöglichen", erklärt Schulleiter Friedhelm Hille. Nach dem Besuch der Unter-, Mittel- und Oberstufe werden die Schüler in der Berufspraxisstufe auf die Arbeitswelt vorbereitet. Tobias beispielsweise besucht die Klasse "technisches Werken", die gerade Holzherzen für den Muttertag produziert. Andere Mitschüler sind in der Gärtnerei oder der Hauswirtschaft tätig – einige schaffen im Anschluss sogar den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt. Alle im Unterricht hergestellten Produkte wie Blumen, Nistkästen, Insektenhotels oder Brotaufstriche werden über eine Schülerfirma vermarktet. "So holen wir ein Stück Wirschaftswelt in die Schule. Der Erlös fließt zum Beispiel in Klassenfahrten", so Hille.

    Der Schulleiter hat nahezu die gesamte Entwicklung der Schule begleitet. 1981 unterrichtete er noch in einem behelfsmäßigen Klassenraum in einer Holzbaracke. Nachdem der Kreis Lippe 1992 die Schulträgerschaft von der Lebenshilfe übernahm, entstand das neue Schulgebäude in Horn, das 1995 bezogen wurde. Hille ist stolz: "Die Schule am Teutoburger Wald war ein Leuchtturmprojekt für andere Schulträger. Wir sind eine Schule mit einer offenen, hellen und freundlichen Atmosphäre"

    Durch die Unterstützung des Fördervereins konnte unter anderem ein Reitprojekt sowie Schwimmstunden für schwerst-/mehrfachbehinderte Schüler realisiert werden. Regelmäßig besuchen außerdem Schüler des Gymnasiums an die Schule, um in einem "Buddy-Tandem" mit den Förderschülern zu spielen und lernen. Schritt für Schritt öffnet sich die Schule am Teutoburger Wald so nach außen und hilft, Vorurteile und Ängste im Umgang mit Behinderten abzubauen.

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