SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Der SPD-Samtgemeindeverband Rodenberg hat mit Bürgerinitiativen, die gegen einen Bau von Windrädern und gegen eine mögliche Höchstspannungs-Leitung agieren, einen intensiven Meinungsaustausch geführt. Mit dabei war der Schaumburger SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker. Es blieb jedoch beim Austausch bekannter Argumente. Gleichwohl wollen die Sozialdemokraten an einem weiteren Dialog festhalten.
Becker machte deutlich, dass der politisch gewollte Ausstieg aus der Atomkraft alternative Anstrengungen verlange. Schon heute sei Niedersachsen führend bei der Stromgewinnung aus regenerativer Energie, deren Anteil jetzt 40 Prozent betrage. Eine weiter verbesserte Windkraft-Technologie könne dafür noch mehr leisten.
Deutlich kritischer kommentierte er die Pläne des Netzbetreibers Tennet. Er erwarte eine gesetzliche Regelung, dass die Trasse weitgehend zu verkabeln sei und Siedlungsbereiche vermieden werden. Niedersachsen habe unmittelbar kein Interesse an Suedlink, betonte Becker, "aber globales Denken verlangt auch dieses Projekt".
Martin Höhle von der Hülseder "Gegenwind"-Initiative warnte vor Kardinalfehlern in der Politik: "Bei der Einführung der Atomkraft wurde nicht weit genug gedacht. Bei Windkraft geschieht das jetzt auch nicht." Er sehe im Infraschall und im Schattenwurf eine akute Bedrohung der Gesundheit. Nicole Wehner aus Feggendorf will schon von "mit Landwirten geschlossenen Vorverträgen" wissen, weil "von Cecilienhöhe bis Feggendorf Windkraftanlagen entstehen" könnten. Sie stelle sich nicht generell gegen Windkraft. "Aber wir haben nicht die Flächen für die Produktion regenerativer Energien", warf sie Becker vor. Deshalb verlange sie eine Lösung für die Region: Es könne nicht sein, dass das Problem "einfach vom Land auf die Kommunen herunter gebrochen" werde. Zudem müsse neben einem "Konzept zur Energiegewinnung" auch eines zur "Energieeinsparung für die engere Umgebung entwickelt werden". Als ein Beispiel fügte sie das rund um die Uhr erleuchtete neue Edeka-Regionallager an: Das könne auch selbst seinen Strom produzieren.
SPD-Vorsitzender Uwe Märtens appellierte an die Anwesenden, gemeinsam Lösungen zu suchen. Würde jedoch "nicht zu Ende gedacht", müssten kritische Fragen gestellt werden. Die Politik habe die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen. Foto: al