HOHNHORST (jl). Das traditionelle Dorfgemeinschaftsfest, das seit eh und je an zwei Tagen stattfindet, soll in diesem Jahr wegen zu großer finanzieller Risiken auf einen Tag "abgespeckt" werden – ohne Rundmarsch, separates Schießen und Erntekranzbinden sowie Katerfrühstück. Das sorgte bei der jüngsten Bürgerversammlung der Hohnhorster Dorfgemeinschaft nicht gerade für Freudentaumel. "Weitermachen wie bisher ist keine Alternative", brachte es der Vorsitzende Detlef Schwake auf den Punkt. Als Gründe nannte er, dass das Fest trotz der Überschüsse aus anderen Veranstaltungen nicht mehr kostendeckend sei, ein zu großer Aufwand bei den Eigenleistungen bestehe und die Beteiligung sowohl im Zelt als auch beim Schießen immer weniger werde. Zuletzt hätten nur noch 36 und damit nochmal sieben weniger als im Vorjahr am Bürgerkönigsschießen teilgenommen. Zum Vergleich: 2009 waren es noch 64. Aus diesem Grund sollen die Bürger auch nicht mehr vorher die Könige mit dem Kleinkaliber ausschießen – der Aufwand und die Kosten für den Schießstand im Schützenhaus seien zu hoch –, sondern erst am Tag des Festes im Dorf. Dies wurde wiederum abgelehnt, sodass man auf Lichtpunktgewehre oder Bogenschießen ausweichen will. "Damit könnt ihr einen Achtjährigen bespaßen", meldete sich Werner Bövers vom Schützenverein zu Wort. "Kein Rundmarsch, keine Proklamation – Was soll das Dorffest dann noch?", fragte er zynisch. Sein Vorschlag: Alle Vereine sponsern einen gewissen Betrag, um ein "richtiges Fest" in altbewährter Form zu veranstalten. Schwake konterte, dass der Vorschlag im Vorfeld auch vom Schützenverein mitgetragen worden sei. Das Fest steigt wie immer am dritten Augustwochenende, am 15., und soll nach ersten Planungen am späten Vormittag mit dem Binden des Erntekranzes beginnen. Es folgen das Bürgerkönigschießen mit anschließender Proklamation, Kaffee und Kuchen am Nachmittag sowie Tanz mit DJ am Abend. Als Orte kommen das Schützenhaus oder der Pfarrgarten mit Gemeindehaus infrage. Einen neuen Namen soll es übrigens auch noch geben – Welcher, das steht noch nicht fest. Eine ganz andere, aber sicherlich ebenso interessante Information hatte Bürgermeister Wolfgang Lehrke im Gepäck: Das Baugebiet "Hinter den Höfen" ist "ausverkauft", von den 39 Plätzen sind 36 verkauft und drei fest reserviert. Damit kann der Straßenausbau wohl noch dieses Jahr beginnen.
Diskussionsstoff lieferte die für den 24. April geplante offizielle Brücken- und Tunneleröffnung der Gemeinden Haste und Hohnhorst. Ratsmitglied Heinz-Konrad Rohrßen (CDU) war es ein Dorn im Auge, dass die Einladung aus der Nachbargemeinde kam. "Wie kann ein Haster Bürgermeister zu einer Einweihung einladen, die zum größten Teil auf Hohnhorster Grund stattfindet?", echauffierte er sich. Lehrke stellte klar, dass die Einladung in Absprache mit ihm erfolgt sei und die Hohnhorster Vereine beziehungsweise wohl nur ein Teil von ihnen, wie die Versammlung aufzeigte, zur Besprechung des Programms eingeladen worden seien: "Alle sind aufgerufen, sich bei der Veranstaltung einzubringen." Als lächerlichen "Witz des Jahrhunderts" bezeichnete ein Bürger, "dass wir von uns aus nichts machen, obwohl die meiste Fläche in Hohnhorster Besitz ist". Während manche vorschlugen ein "Hohnhorster Tunnelfest" zu feiern, plädierte etwa Lehrke dafür, statt lauter kleine Veranstaltungen zu organisieren, sich zusammenzutun, zumal ein eigenes Fest völlig kontraproduktiv sei. Auf große Zustimmung hingegen stoß die Initiative, im Rahmen eines Schulprojektes die Tunnelwände "prophylaktisch" zu verschönern, um Graffiti-Schmierereien vorzubeugen. Um beim Thema zu bleiben: Entwarnung gab Bürgermeister Lehrke besorgten Anrainern verschmutzter oder gar kaputt gefahrener Straßen (zum Beispiel "Zum Walde"). Die Arbeiter werden zum Stichtag nicht abrücken, sondern noch Restarbeiten und erforderliche Reparaturen durchführen. Diese könnten sich bis in den August ziehen. Foto: jl