LAUENAU (al). Gleich zweimal hat der Heimat- und Museumsverein Lauenau in den vergangenen Monaten aushelfen müssen. Bei dem Gedenken an den Weltkriegausbruch vor hundert Jahren und bei einer Ausstellung zu den inzwischen verlegten "Stolpersteinen" leistete er mit Bildern und Dokumenten den jeweiligen Organisatoren wichtige Hilfestellung: "Wir haben eben die historische Kompetenz in Lauenau", warb Vorsitzender Jürgen Schröder bei möglichen Interessenten, die ebenfalls Unterstützung benötigen.
Im Archiv des Museums befänden sich zahlreiche Belege zur lokalen Geschichte, die noch nicht abschließend erforscht worden seien. Gerade das Kriegs- und Kriegsfolgenthema gehöre dazu. Doch die inhaltliche Aufarbeitung ist nur ein Thema, mit dem sich der Vorstand zu beschäftigen hat. Der bauliche Zustand des Hauses bereite große Sorgen. Zwar seien im vergangenen Jahr die Wetterseiten einschließlich der Fenster renoviert worden. Doch neue Investitionen zeichnen sich bereits ab: "Den Instandhaltungsaufwand dieses Gebäudes können wir als kleiner Verein nicht schaffen." Folglich müssten Unterstützer und Sponsoren gefunden werden.
Als Argument sieht die Gemeinschaft ihr redliches Bemühen, das Museumsgebäude am "Rundteil" außen wie innen attraktiv zu erhalten. So sollen nun die einzelnen Räume ihrer Thematik gemäß beschriftet und der Ausbau des ehemaligen Stalls vorangetrieben werden. Ein großes Projekt bilde zudem der "Zeitstrahl", der in der Diele historische Daten von überregionalen und lokalen Ereignissen miteinander kombinieren will: "Da haben wir uns aber ein Thema vorgenommen, das noch viel Arbeit bereiten wird", vermutete der Vorsitzende. Er dankte Wolfgang Bialas und Lothar Witte für besonderes handwerkliches Engagement im vergangenen Jahr.
Museumsdienst, einige gesellige Angebote sowie die Teilnahme an Veranstaltungen wie Fleckenfete, Deistertag und "Tag des offenen Denkmals" ("Das war unser Großkampftag!") listete Schröder ebenso auf wie einen durchaus spektakulären Lesenachmittag mit Lebenserinnerungen aus der Familie des früheren Lauenauer Forstmeisters Schulze. Diese hat ein Nachfahre veröffentlicht. Ein Extrakt daraus kann auf Wunsch beim Heimatverein bestellt werden. Stolz ist der Vorstand auf die inzwischen restaurierte "Schusterkugel": Dank zweier speziell gefertigter Glaskolben und deren Riemenaufhängung ist die historische Leuchte einer Schuhmacherwerkstatt wieder komplett.
Für die Arbeitsgruppe "Eisenbahnfreunde Sünteltalbahn" berichtete Hans-Werner Miek über die sich anbahnende räumliche Lösung: Bald kann eine über 150 Quadratmeter große Fläche im Gewerbepark bezogen werden. Schon im Herbst soll zum zehnjährigen Bestehen Eröffnung sein. Miek denkt nach dem Beispiel des bereits vor Jahren gegründeten Fördervereins "Feggendorfer Stolln" ebenfalls an eine Verselbstständigung.
Für die Gruppe "Landburschen" berichtete Volker Küper vom Bemühen, einen Planwagen für Personenrundfahrten restauriert zu haben. Foto: al