1. "Bevölkerung kann mehr von uns erwarten"

    SPD will "mehr bemerkbar sein"/"Stillstand im Rathaus" befürchtet / Fraktionssprecher wirbt für das Anruftaxi

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Ein letztes Mal hat sich der SPD-Samtgemeindeverband Rodenberg mit dem Ausgang der Bürgermeisterwahl im vergangenen Herbst beschäftigt.

    "Weil wir allein gegen alle anderen kämpfen mussten", erklärte Vorsitzender Uwe Märtens, "haben wir dennoch ein ordentliches Ergebnis erzielt". SPD-Kandidat Sven Janisch war mit einer Differenz von 21 Stimmen äußerst knapp gescheitert.

    Märtens verlangte einen Blick nach vorn. "Wir müssen bemerkbar sein", forderte er die Mitglieder auf: "Die Bevölkerung kann mehr von uns erwarten." Als Beispiel nannte er den Lauenauer Ortsverein: "Dessen Aktivitäten sehen wir mit großem Respekt."

    Die regelmäßig erscheinende Zeitung "Votum" sei ebenso beispielhaft wie das Terminangebot mit geselligem und politischem Inhalt.

    Enttäuscht zeigte er sich über die geringe Beteiligung aus dem sozialdemokratischen Lager beim "Bündnis Rodenberg für Demokratie" (BüRo): "Ich dachte, die SPD läuft los gegen Rechts, weil es doch Genossen waren, die als erste von Nazis verfolgt wurden."

    Aktuell biete sich eine neue Herausforderung. Der Aufnahme von in ihrer Heimat von Verfolgung und Tod bedrohten Flüchtlingen müsse sich die Politik vor Ort stellen.

    Zu diesen und weiteren Themen schlug Märtens "Themenabende" vor: "Alle Wähler sollen mehr über uns und unsere Ziele wissen."

    Eine erste Bilanz nach der jüngsten Bürgermeister-Wahl zog Samtgemeinde-Fraktionssprecher Hans-Dieter Brand. Mit dem Wechsel zum neuen Amtsinhaber sei eine von der SPD geprägte 40-jährige Ära zu Ende gegangen.

    "Mit unserer Samtgemeinde würden Nachbargemeinden wohl gern tauschen", bemerkte er zum heutigen Stand der Kommune.

    Nun werde sich zeigen, wie es weitergehe. Er habe den Eindruck, dass im Rathaus jetzt nur noch verwaltet und nicht mehr gestaltet werde. Unter dem alten Amtsinhaber seien Ideen und Innovationen gekommen. Vielleicht sei da manches zu viel gewesen. "Heute aber passiert da nichts mehr", polterte Brand, der in seinem Beitrag den Namen von Bürgermeister Georg Hudalla nicht erwähnte: Es werde "nur viel geredet und wenig gesagt".

    So hätte er sich zum Beispiel eine klare Aussage der Verwaltung zu den "Lidl"-Ansiedlungsplänen bei Nenndorfs "Drei Steine" gewünscht: "Haben wir dazu keine Bedenken in unserer Samtgemeinde?" Rodenbergs Innenstadtbereich sei davon stark tangiert. Da müsse "unsere Interessenslage auch wahrgenommen werden". Brand stellte den Anwesenden ein kleines Faltblatt vor, das samtgemeindeweit über Fahrpläne und vor allem das Anruftaxi informiert: "Damit können die Bürger etwas anfangen", warb er für eine intensive Nutzung: "Auch wann andere Gruppen im Samtgemeinderat klagen, das wird zu teuer."

    Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an