1. "Jetzt schalten wir um, aber nicht ab"

    Diakonieverband übernimmt Trägerschaft des sozialen Kleiderladens

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    WUNSTORF (tau). Der soziale Kleiderladen hat einen neuen Träger. Der Diakonieverband Hannover-Land übernimmt die Leitung der Einrichtung vom Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf. Der Projektstatus wird damit verlassen und eine dauerhafte Lösung geschaffen, so Diakoniepastor und Geschäftsführer des Verbandes, Harald Gerke, bei der symbolischen Schlüsselübergabe am Mittwoch.

    Das Geschäft hat sich in den drei Jahren seines Bestehens in Wunstorf etabliert. Es ist keine Kleiderkammer, sondern ganz bewusst ein Laden, der alle anspricht – die mit kleinem, aber auch die mit größerem Geldbeutel. Vor allem ist es aber auch ein Laden gegen die Einsamkeit, sagt die hauptamtliche Mitarbeiterin Ingelore Westhoff. Jeder sei willkommen, dürfe am Tisch Platz nehmen und das Gespräch suchen.

    Das Erfolgsgeheimnis ist die Offenheit, aber auch die gute Organisation, die vor allem durch ein großes Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet werde. Es ist eine bunte Truppe aus 35 Ehrenamtlichen, die in einem Zweischichtsystem im Laden helfen, sagt Westhoff. Sie verglich die Entwicklung des Kleiderladens mit der Entstehung eines Hauses. Der Kirchenkreis legte das Fundament, die Mitarbeiter vor Ort bauten das Gebäude und nun komme mit dem Diakonieverband ein wasserfestes Dach hinzu.

    Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Dorothea Diestelmeier, erinnerte an die Vorgeschichte. Seit 2009 machte sich ein Arbeitskreis – daran beteiligt unter anderem das Jobcenter und die vhs – Gedanken über eine Beschäftigungsmöglichkeit für Frauen. Bei der Suche nach einem geeigneten Platz und einem Träger drohten die Pläne allerdings zu scheitern. Doch Superintendent Michael Hagen signalisierte, dass sich der Kirchenkreis für das Projekt Kleiderladen engagieren könnte.

    Mit der Eröffnung folgte rasch der Erfolg. Die Spendenbereitschaft der Bürger war so hoch, dass die Geschäftsräume bald zu klein wurden. Inzwischen ist der Laden doppelt so groß wie am Anfang und das Sortiment gewachsen. Nun steht die nächste Etappe an. Die Projektphase ist abgeschlossen und es gelte die Zukunft zu sichern, so Michael Hagen.

    Der Übergang zum Diakonieverband bedeute vor allem mehr Professionalität auf Leitungsebene. Harald Gerke hofft darauf, dass sich das Geschäft auch weiterhin selbst trägt.

    Aus möglichen Überschüssen soll zunächst eine Rücklage gebildet werden, das Geld aber auch für Projekte in Wunstorf zur Verfügung stehen, so Gerke. Foto: tau

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