1. Wandlungen auf ganz unterschiedliche Weise

    Holzskulpturen und Bilder laden zum Dialog ein

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STEINHUDE (tau). Der Verkehrsverein Steinhuder Meer präsentiert in der Kunstscheune die Ausstellung "Wandlungen". Bis zum 28. März können die Holzskulpturen von Marga Falkenhagen sowie die Malerei von Andreas Spengler betrachtet werden. Ein gedanklicher Dialog soll entstehen, sagt Spengler. Seine Bilder tragen meist keinen Titel, sind vieldeutig und lassen damit Raum für Interpretationen. Für die Steinhuder Ausstellung hat Spengler aktuelle Bilder ausgewählt, welche die Assoziationen zu Figuren, Gestalten oder Begegnungen erlauben.

    Das schaffe auch eine Beziehung zu den Holzskulpturen von Marga Falkenhagen. Sie nutzt als bevorzugtes Material alte Eichen-Fachwerkbalken. "Sie haben für mich eine individuelle Geschichte, sind konkrete Spuren gelebten Lebens", so die Künstlerin. Die Fachwerkarbeiten sind als Zeitbrücken zu verstehen und stehen als Sinnbilder für das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. Deshalb sind die Skulpturen eher disharmonisch angelegt und voller Widersprüche. Dennoch liege in ihnen auch eine geheimnisvolle Gespanntheit und Aussagekraft, so Falkenhagen.

    Die Laudatio zur Ausstellungseröffnung hielt Prof. Dr. med. Eberhard Höfer aus Hildesheim. Das Thema Wandlungen sei eingebettet in einen hochaktuellen Rahmen. Denn die Welt verändere sich, so der Experte. Die schöpferische Kraft von Marga Falkenhagen habe ihn tief beeindruckt. Wie nur wenige repräsentiere die Künstlerin den Prozess des Gestaltwandels. Sie arbeite mit großer körperlicher und handwerklicher Anstrengung eine neue Skulptur aus dem alten Holz heraus. Damit verleihe sie den ursprünglich als Baustoff verwendeten Balken eine neue Gegenwärtigkeit und Präsenz.

    Die Entwicklung des autodidaktischen Malers Andreas Spengler sei immer wieder spannend anzusehen. Inzwischen finde man bei dem Künstler Beziehungs-, Erlebens-, Konflikt- und Kollisionslandkarten, die von spannungsgeladenen Geschichten erzählen. Es könnten aber auch Problemskizzen, Gedanken oder Empfindungen sein. Höfer sprach von einem Beziehungsnetzwerk auf einem Bildträger. Der Betrachter sei herausgefordert bei der Entschlüsselung der Botschaft. Spengler wolle Reaktionen auslösen. Er habe große Freude daran, im kreativen Prozess Neues und Verborgenes zu entdecken, so Höfer.

    Kurzum: Bei Marga Falkenhagen sei trotz Wandlungen der Respekt vor dem Gewordensein zu spüren und bei Andreas Spengler das Staunen und die Lust über entdeckte Sinngefüge in den Wandlungen. Foto: tau

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an