1. Vorfreude aufs Schwimmen ab Herbst

    DLRG Oerlinghausen verliert Mitglieder durch geschlossenes Hallenbad

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    Oerlinghausen (kd). Unter erschwerten Bedingungen hat die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Oerlinghausen im vergangenen Jahr trainieren müssen, denn nach wie vor ist das Hallenbad in Helpup nicht nutzbar. Der Verein hat dadurch 15 Prozent seiner Mitglieder verloren. Jetzt zeichnet sich eine Änderung der Situation ab, wie bei der Jahreshauptversammlung in der "Stadtschänke" bekannt wurde.

    Im November 2013 musste das erst kurz zuvor modernisierte Hallenbad geschlossen werden, weil sich im Becken großflächig Fliesen gelöst haben. Für die DLRG war dies ein Debakel, denn die gesamte Ausbildung fand hier statt. "Wir mussten auf Bäder in Leopoldshöhe, Sennestadt und Schloß Holte-Stukenbrock ausweichen", berichtete DLRG-Vorsitzender Norbert Ende. Doch dies war mit Schwierigkeiten verbunden: Die Anfahrtswege wurden länger, die Übungszeiten allerdings kürzer, denn die Oerlinghauser waren auf das Entgegenkommen befreundeter Vereine angewiesen.

    Als dann das Hallenbad in der Polizeischule Stukenbrock für andere Zwecke benötigt wurde, mussten die Schwimmer auf die Übungsstätte der DLRG Lage ausweichen. Weil aber nur eine Bahn für eine Stunde frei war, musste eine Auswahl getroffen werden. Vier Monate lang konnten nur die Übungsleiter und ältere Jugendliche ins Wasser.

    "In dieser Zeit sind etliche Mitglieder auf der Strecke geblieben", beklagte Norbert Ende. "Die Schließung des Hallenbades hat lange, zu lange gedauert." Vorstandsmitglied Jobst Friedrichsmeier ergänzte, dass die Mitgliederzahl von 567 auf jetzt 483 gesunken sei – ein Rückgang um 14,8 Prozent. "Das vergangene Jahr hat richtig Substanz gekostet", sagte er.

    Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort bekundete Verständnis für die Nöte der DLRG-Mitglieder, und sie hatte "eine erfreuliche Botschaft" mitgebracht: "Es ist davon auszugehen, dass das Hallenbad im Herbst wieder eröffnet wird." Ein Gutachter habe die Schadensursache inzwischen ermittelt. Die Fliesen und der Estrich müssen entfernt werden. Damit die Sanierung zügig erledigt werden können, haben die politischen Gremien zugestimmt, dass die Stadt in Vorleistung geht. "Wir haben grünes Licht erhalten, auch wenn der Haushalt noch nicht verabschiedet ist", sagte die Bürgermeisterin. "Das Hallenbad ist wichtig für das Leben in der Stadt", bekräftigte sie. "Wir wollen ja schwimmstark bleiben."

    Trotz der Einschränkungen konnten im vorigen Jahr 55 Schwimmprüfungen abgenommen werden, berichtete Lena Wißbrock. Ferner legten 45 Rettungsschwimmer ihre Prüfung ab. Auch im Rettungssport waren die Oerlinghauser erfolgreich: Bei den Bezirksmeisterschaften errangen sechs Mitglieder Titel, vier Mannschaften belegten den ersten Platz, außerdem siegte die Ortsgruppe in der Gesamtwertung. Ehrenamtlich leisteten die 30 Einsatzkräfte der DLRG im Oerlinghauser Freibad, im Campingpark Kalletal und am Schiedersee Wasserrettungsdienst. Im Jahr 2014 kamen insgesamt 1.500 Stunden zusammen.

    Für besondere Verdienste wurden Felix Baehr, Jennifer Harmsen, Tanja Solle und Olaf Reimann geehrt. 16 Personen wurden langjährige Mitgliedschaft wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Heinrich Merschpeitz, Leon Settertobulte, Linda Solle und Jan Ole Skirke sind seit 10 Jahren dabei, Nina Herzig, Niklas Herzig, Annegret Herzig, Lars Schindler und Heiko Ende seit 25 Jahren. Seit 40 Jahren gehört Stefanie Hameier der DLRG an, Peter Natermann, Jürgen Natermann, Herbert Brauner, Magdalene Deckert und Richard Mede seit 50 Jahren. Heinrich Schmidt hält der DLRG schon seit 60 Jahren die Treue.

    Der stellvertretende Vorsitzende Alexander Wagner (links) und der Vorsitzende Norbert Ende (rechts) ehrten (von links): Jennifer Harmsen, Felix Baehr, Tanja Solle, Linda Solle, Peter Natermann, Leon Settertobulte, Richard Mede, Herbert Brauner, Olaf Reimann und Heinrich Schmidt.

    Schon seit 60 Jahren hält Heinrich Schmidt (rechts) der DLRG die Treue. Vorsitzender Norbert Ende gratulierte dem Jubilar. Fotos: kd

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