Kreis Lippe (rto). Die niedrigen Zinsen lassen dem Immobilienmarkt auch in Lippe keine Ruhe. Die Nachfrage nach Eigentum, gebaut aus Sand und Stein, ist da und steigt stetig weiter. "Eine gefährliche Immobilienblase sehen wir darin überhaupt nicht. Im Gegenteil, in Deutschland ist der Anteil von Mietern, die Eigentum suchen, immer noch sehr hoch", sagte Hubert Böddeker, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Paderborn-Detmold, bei der Eröffnung der Immobilientage in der Sparkasse in Detmold.
Die "Immobilia" wurde am Wochenende von den Sparkassen Paderborn-Detmold, Lemgo und der Sparkasse Blomberg bereits zum 38. Mal in deren Filialen zeitgleich durchgeführt. Mehr als 600 Immobilienangebote präsentierten die Sparkassen in Lippe bei der größten Immobilienmesse in der Region.
Durch die große Resonanz ihrer Messe sehen die Sparkassen in Lippe auch weiterhin positive Signale auf dem heimischen Immobilienmarkt. Die eigenen vier Wände haben gerade in der heutigen Zeit besondere Vorzüge. Immobilien seien eine gute Wertanlage und ein Grundstein für die Altersvorsorge. Das gelte auch für das jüngere Publikum, selbst wenn sich die Wohnformen in Zukunft ändern würden, sagte Hubert Böddeker im Kreis der Vorstandskollegen der anderen Sparkassen und des Landrates.
Die "Immobilia" präsentierte sich an ihrem 38. Geburtstag an den fünf Sparkassen-Standorten in Bad Salzuflen, Blomberg, Detmold, Lemgo und Oerlinghausen. Die Angebotspalette zeigte Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser, Eigentumswohnungen sowie Grundstücke. Unter den angebotenen Objekten war für jedes Budget und jeden individuellen Wohnwunsch eine Lösung dabei.
Im Jahr 2014 haben die lippischen Sparkassen mehr als 460 Objekte mit einem Volumen von über 93 Millionen Euro vermittelt, war zur Eröffnung der Veranstaltung zu erfahren.
Landrat Friedel Heuwinkel, der wie in den Jahren zuvor die Schirmherrschaft übernommen hatte, lobte vor allem die gemeinsame Aktion der drei sonst im Wettbewerb stehenden Sparkassen. Friedel Heuwinkel sieht es als einen großen Vorteil der ländlichen Region an, so ein gutes und umfangreiches Immobilenangebot zu präsentieren. Der Landrat schlug mit seinen Worten ein Rad über die Entwicklung der ländlichen Strukturen und den Wettbewerb um Fachkräfte für die Wirtschaft, bis hin zur EU-Politik und Fördermaßnahmen. "Nur wer sich hier wohlfühlt, und dazu gehört auch ein gutes Angebot an Immobilien, der bleibt und trägt zum Wohlstand der Region bei", sagte Heuwinkel.
Der deutsche und der lippische Immobilienmarkt seien nach wie vor stabil. "Zusätzlich haben wir hier für die weitere Entwicklung ein entscheidendes Plus aufzuweisen, das man weder in den benachbarten europäischen Ländern noch in anderen Staaten der Erde findet. Es sind die staatlichen Förderungen wie die Wohnungsbau-Prämie oder "Wohn-Riester", die man bei der Bildung von Wohneigentum als Altersvorsorge bekommen kann. Diese Förderungen werden auch in 2015 – neben dem für Immobilieninteressenten sehr attraktiven Zinsniveau – eine wichtige Stütze sein", sagte Hubert Böddeker.
Allgemein zeigte sich ein weiterer interessanter Trend. Einerseits waren und sind günstige Einfamilienhäuser in ländlichen Regionen im Umfeld von Ballungszentren gefragt, andererseits steigen Grundstückspreise in den Zentren der Großstädte immer weiter an. Diese Entwicklung lässt sich auch weiter für den Kreis Lippe feststellen und beantwortet damit eine entscheidende Fragestellung: "Man sollte sich nicht fragen, ob man kauft, sondern was und wo man kauft", ziehen die Sparkassen in Lippe deshalb ein gemeinsames Fazit. Der Markt werde in Bewegung bleiben, denn für viele Menschen wird das Leben in der Stadt bald nicht mehr finanzierbar sein. Oft stehen gerade auch gute gebrauchte Objekte im Vordergrund. Zudem besteht in Westfalen-Lippe ein anhaltender Bedarf an seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen.
Dem Bauen im Bestand werde eine noch größere Bedeutung zukommen als bisher. Die Renovierung und Sanierung von Objekten wird in Zukunft im Vordergrund stehen, denn die energetischen Anforderungen an bestehende Immobilien würden eine immer größere Rolle spielen. Das zeigten auch die vielen zusätzlichen Aussteller in den Geschäftstellen die die Immobilia genauso begeleiteten wie Fachvorträge etwa über das "Smart Home” oder das "Gesundheitshaus”.