Bad Salzuflen (la). "Spiele jeden Ton so, als ob es um dein Leben ginge": Diesen Satz von Friedrich Gulda hat sich die österreichisch-russische Pianistin Lisa Smirnova zu eigen gemacht, die das Klavierkonzert "Concerto for myself" des Komponisten mit der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) spielt. Unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Yves Abel werden beim Sinfoniekonzert in der städtischen Reihe am Samstag, 14. März, um 19.30 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Salzuflen ferner die drei Tanz-Episoden "On the town" von Leonard Bernstein, Ausschnitte aus der Jazz-Suite Nummer zwei von Dmitri Schostakowitsch und die "Rhapsody in Blue" von George Gershwin gespielt. Karten im Vorverkauf zu 16 bis 31 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus. Als "eine Art musikalisches Kaleidoskop dieses schnelllebigen Schmelztiegels namens Amerika, als unseren Blues, als unsere verrückte Großstadt" hat George Gershwin seine "Rhapsody in Blue" bezeichnet. Sie ist wohl das bekannteste Werk, das den Jazz mit konzertanter Sinfonik verbindet. Dass Gershwin nicht der einzige Komponist war, der Jazz-Elemente aufgegriffen hat, zeigt die NWD bei diesem Konzert, indem sie die eingangs erwähnten Werke spielen wird.
So entdeckte der österreichische Pianist und Komponist Friedrich Gulda schon in jungen Jahren seine Liebe zum Jazz, den er als die maßgebliche Richtung moderner Musikentwicklung ansah. "Concerto for myself" hat er sein im März 1988 uraufgeführtes Werk für Klavier, Orchester und E-Bass genannt. In ihm stehen barocke und klassische Anklänge neben freier Musik, werden Assoziationen an französische Ouvertüren geweckt, kommen Pop-Rhythmen zum Einsatz und mündet das Finale in einen südamerikanischen Tanz.
Yves Abel feiert Erfolge sowohl im Konzertrepertoire als auch im Operngenre und war von 2005 bis 2011 Erster Gastdirigent der Deutschen Oper in Berlin. 2010 dirigierte er erstmals die Nordwestdeutsche Philharmonie mit großem Erfolg, so dass er 2013 erneut für eine weitere Reihe von Abonnements-Konzerten verpflichtet wurde. Diese erneute Zusammenarbeit führte gleichermaßen zu einer Euphorie bei Orchester, Publikum und Presse, der nun die Verpflichtung als Chefdirigent folgte. Als häufiger Gast der großen Opernhäuser der Welt dirigierte er an der Metropolitan Opera New York ebenso wie an der Pariser Oper, am Teatro alla Scala di Milano oder an der Wiener Staatsoper und weiteren berühmten Häusern. Für seine Verdienste wurde er 2009 von der französischen Regierung zum Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres ernannt.
Die Pianistin Lisa Smirnova wird von Kritikern gern in einem Atemzug mit Friedrich Gulda genannt, was sie natürlich besonders freut: "Er ist mein großes Vorbild. Ich kann nur hoffen, dass ich in die gleiche Richtung gehe", sagt sie bescheiden. Bereits im Alter von 20 Jahren debütierte Lisa Smirnova in der Carnegie Hall in New York. Danach folgten Auftritte in der Wigmor Hall in London, dem Concertgebouw in Amsterdam und im Wiener Konzerthaus. Sie konzertiert in renommierten Häusern in Europa, Asien und den USA und ist regelmäßiger Gast bedeutender Festivals in Deutschalnd und Österreich.