Kreis Lippe (la). 46 lippische Bürger lud der Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik zu einer dreitägigen politischen Informationsfahrt nach Berlin ein. Die Gruppe trat die Reise am frühen Sonntagmorgen an. Das Programm begann in Potsdam mit einem Stück Geschichte. Die Gedenkstätte in der Leistikowstraße bot den Reisenden einen Einblick in die Vergangenheit: die Teilung Deutschlands in Ost und West. Dort informierte sich die Gruppe über das ehemalige sowjetische Untersuchungsgefängnis in Potsdam. Die spätere Besichtigung der Dauerausstellung "Tränenpalast" am Berliner Bahnhof Friedrichsstraße fügte sich in die DDR-Thematik ein und ergänzte den geschichtlichen Teil der Informationstagung. "Wie gut, dass wir diesen Teil der Geschichte heute Vergangenheit nennen können", sagte ein aus dem "Osten" stammender Lipper.
Am Montag stand der Besuch des Deutschen Bundestages auf dem Programm. Im Plenarsaal wurden viele Fragen, von der Sitzordnung und dem Mindestalter der Abgeordneten bis hin zur Arbeit des Parlaments, beantwortet. Anschließend erzählte der erste Russlanddeutsche Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik den interessierten Besuchern aus Lippe von seiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter. Man diskutierte auch über die aktuellen Themen der Bundespolitik. Als Abschluss zum Besuch des deutschen Bundestages, besichtigte die Gruppe die Kuppel des Reichstagsgebäudes.
"Als Bundestagsabgeordneter mit russlanddeutschen Wurzeln werde ich oft gefragt, ob ich ein Vertreter dieser Volksgruppe bin. Selbstverständlich bin ich es, ebenso wie auch ein Vertreter eines jeden Bundesbürgers. Ich freue mich auch sehr, dass ich die Möglichkeit habe, den Menschen die Geschichte und das politische Geschehen in der Bundesrepublik näher zu bringen", sagte Heinrich Zertik auf Nachfrage eines lippischen Besuchers.
Die spannende Stadtrundfahrt durch die Bundeshauptstadt, geführt und mit dem herrlichen Wortwitz von Andrea Würdemann verfeinert, ließ die Reise zu einem Erlebnis für alle Lipper werden.