BAD NENNDORF (em). Auf den ersten Blick sieht es erfreulich aus: Internationale Vergleichsstudien bescheinigen deutschen Grundschülern überdurchschnittliche Leistungen. Erst bei genauem Hinsehen zeigt sich, dass nicht alles so erfreulich ist. Zwar kann die Mehrzahl der Kinder nach der vierten Klasse problemlos lesen und einige sind schon am Ende des ersten Schuljahrs begeisterte und neugierige Leser.
Daneben aber gibt es Kinder, die beim Verlassen der Grundschule so schlecht lesen, dass sie mit Lehrbüchern in weiterführenden Schulen nicht arbeiten können.
Seit acht Jahren sind an der Grundschule Haste Lesepatinnen und Lesepaten tätig. Sie versuchen, Kindern zu helfen, die zwar keine Legastheniker sind aber auch nach ein oder mehr Schuljahren kaum oder nur mühsam lesen können und oft geradezu Leseverweigerer sind. Lesepaten können viel bewirken. Sie brauchen nicht die Fähigkeit zum Unterrichten denn es fehlt den Kindern ja nicht an Unterricht. Was ihnen fehlt ist eine Person, die Zeit hat, die mit ihnen redet und zu der sie genug Vertrauen haben um ihr zu glauben, dass Lesen ein wunderbares Abenteuer sein kann. Oft erreichen Lesepaten besonders viel, wenn sie mit ihren Schützlingen Papierflieger bauen, Schach spielen oder auch mal Plätzchen backen. Deshalb kann eine Lesepatin oder ein Lesepate in der Regel höchstens zwei oder drei Kinder betreuen.
Zurzeit sind es zwölf weibliche und sieben männliche Lesepaten. Um die Belastung besser verteilen zu können sucht das Team nun Verstärkung. Normalerweise kommen die Paten einmal wöchentlich im Anschluss an den Unterricht, also zwischen 11 und 13 Uhr, in die Schule.
Wer sich für diese Tätigkeit interessiert sollte sich mit einem der Lesepaten Dieter Müller (05723/81221), Marion Grages (05723/81104) oder Eike Loos (05723/740258) in Verbindung setzen. Foto: privat