1. Klimaschutzkonzept zeigt tonnenschwere Erfolge

    Forum "Bürgerenergiewende": Energieeinsparung im Landkreis vorantreiben / Private Haushalte sind jetzt gefragt

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    LANDKREIS (jl). Wie gelingt die Energiewende? Wenn ein jeder mitmacht, vor allem mental, und sein Verhalten ändert – Diese Prämisse zeigte sich nach mehr als dreieinhalb Stunden informativer Vorträge und knalliger Beispiele beim Forum "Bürgerenergiewende Schaumburg" in der Bad Nenndorfer Wandelhalle. Gast bei der Veranstaltung am Mittwochabend war auch Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel, der die "gigantische Rolle" der Kommunen und Bürger vor Ort hervorhob (siehe separaten Bericht).

    Manfred Görg, Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergiewende (BEnW) Schaumburg, warb für mehr positive Stimmung, die derzeit vor allem unter Diskussionen zur Ausweisung von Windenergieparks und den Kosten, die die Energiewende mit sich bringt, leide. "Wir müssen versuchen, das Positive zu sehen, und zu schauen, was denn die Alternativen wären."

    Über die Chance und Herausforderung hiesiger Kommunen referierte Landrat Jörg Farr. Zeigt das Klimaschutzkonzept des Landkreises doch im wahrsten Sinne des Wortes tonnenschwere Erfolge.

    Seit 1994 habe Schaumburg mit der energetischen Sanierung der 100 kreiseigenen Liegenschaften 229 Millionen Kilowattstunden oder 13,5 Millionen Euro oder 48.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart (gewichtsmäßig entspricht das fast fünf Eifeltürmen). Noch anders ausgedrückt: Aktuell verbraucht der Landkreis rund 36 Prozent weniger Wärmeenergie pro Jahr als noch 1994 – "obwohl die Fläche zugenommen hat", wie Farr betonte.

    Gleiches gelte es nun auf den privaten Bereich zu übertragen. Denn nur ein Prozent sei hier energetisch auf dem neuesten Stand. "Deshalb bieten wir eine kostenlose Energieberatung an", verdeutlichte Farr. Die landkreisweite Kampagne habe das Ziel, die Sanierungsquote der privaten Ein- und Zweifamilienhäuser zu erhöhen. Der Landrat betonte ferner die Bedeutsamkeit, das Energiethema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Denn nach wie vor sehe er noch ein Akzeptanzproblem, gerade wenn es um konkrete Projekte wie Windenergieparks gehe. Dies ist Farr zufolge unter anderem der dichten Besiedlungsstruktur in Schaumburg geschuldet. Er appellierte an alle Akteure, den öffentlichen Dialog weiter zu fördern. Insbesondere in Schulen wolle der Landkreis mit gezielten Aktionen auf den Klimaschutz aufmerksam machen.

    Eine Spende in Höhe von 500 Euro überreichte Burghard Massante, "BEnW"- Vizevorsitzender, an die Kindertagesstätte Lindhorst für eine "ganz geniale Konzeptidee", die auch die Kleinsten an den Klimaschutz und das Thema Energie spielerisch heranführe. Die Summe ist beim letztjährigen Forum zustande gekommen. Nach den Vorträgen nutzten einige Zuhörer die Chance, Fragen zu stellen und auf dem Podium mitzudiskutieren. Foto: jl

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