BÜCKEBURG (em). Bei der Reparatur eines Autos in einer Garage in der Hannoverschen Straße ist es Mittwochabend zu einer Verpuffung gekommen – so lautete die Alarmmeldung für die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg Stadt um 17.22 Uhr.
Zum Glück war dieses Szenario nur Teil einer großangelegten Alarmübung. Fast zeitgleich wurde die Rintelner Feuerwehr mit ihrer Drehleiter alarmiert, da das Fahrzeug der Bückeburger Wehr sich zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt befand. Binnen weniger Minuten waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort und konnten sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Das durch die Verpuffung entstandene Feuer war bereits erloschen, lediglich etwas Rauch behinderte noch die Sicht im Garagenbereich. Drei Personen wurden bei der Verpuffung verletzt und befanden sich in Not. Ein Mechaniker war unter dem in Reparatur befindlichen Wagen eingeklemmt. Unter schweren Atemschutz gingen Einsatzkräfte mit Lufthebern vor, um die Person zu befreien. Zeitgleich wurde eine Löschbereitschaft hergestellt und der Bereich mit einem Drucklüfter entraucht. Ein weiterer Mechaniker erlitt schwere Brandverletzungen und flüchtete sich in das Obergeschoss eines benachbarten Wohnhauses.
Während er seine Brandverletzungen kühlte, verlor der körperlich schwere Mechaniker das Bewusstsein. Eine Rettung über das enge Treppenhaus war nicht möglich. Außerdem wurde ein Dachdecker auf dem Dach des Hauses von herumfliegenden Trümmerteilen verletzt und konnte sich nicht mehr selbstständig retten. Zur Rettung der beiden Arbeiter forderte der Einsatzleiter die "Höhenrettungsgruppe Schaumburger Land" nach. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation von Einsatzkräften der Feuerwehren Bückeburg, Rinteln und Rodenberg sowie dem Technischen Hilfswerk aus Rinteln. Die im September in Dienst gestellte Gruppe wurde bei der Übung erstmalig unter realen Bedingungen alarmiert. "Bei der Übung sollten die realen Einsatzzeiten der Kräfte ermittelt werden, weshalb die Vorbereitung geheim gehalten wurde", erklärte Übungsorganisator Frank Schubert.
Zur Rettung des Dachdeckers musste die Dachhaut geöffnet werden, bevor er in einer Trage zum Boden herab gelassen werden konnte. Aufwändiger gestaltete sich die Rettung des Mechanikers aus dem Obergeschoss. Nach der Erstversorgung durch die Besatzung eines Rettungswagens des ASB Bückeburg, musste der Mann in einer speziellen Trage für übergewichtige Personen umgelagert werden. Damit die Trage aus dem Haus transportiert werden konnte, entfernten Einsatzkräfte ein Fenster. Anschließend konnte die Rettung mit einem Flaschenzug durchgeführt werden. Als Festpunkt diente hierbei die Drehleiter der Rintelner Wehr. "Die Tragenhalterung im Rettungskorb der Drehleiter ist nicht für Übergewichtige Patienten ausgelegt, deshalb müssen die Spezialisten der Höhenrettung tätig werden", sagte Schubert. Sowohl im Außenbereich als auch im Gebäude mussten Einsatzkräfte Scheinwerfer aufbauen, um ausreichend Licht zur Verfügung zu haben. Während der dreistündigen Übung waren die Hannoversche Straße sowie Teile der Ahnser Straße voll gesperrt. Rund 60 Einsatzkräfte von ASB, Technischem Hilfswerk und Feuerwehr kamen zum Einsatz. Die Übung ist mit einem guten Ergebnis zu Ende gegangen, die Zusammenarbeit hat gut geklappt, aufgetretene Probleme gilt es nun zu verbessern, so lautet das Fazit. Foto: privat