LANDKREIS/OBERNKIRCHEN (bb). Mit einer Ausstellung und einem Vortrag will die Hospizgruppe Obernkirchen-Auetal ein Thema stärker ins Bewusstsein rücken, das im Alltag oft genug verdrängt wird. Es geht um die Themen Sterben und Tod als Teil des Lebens und um die Begleitung von schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen. Anlass sind die ersten Schritte zur Gründung der Hospizgruppe vor zehn Jahren.
Vierzehn Ehrenamtliche sind es derzeit, die in der ambulanten Hospizgruppe Menschen auf dem letzten Abschnitt ihres Lebensweges unterstützen. Sie stehen den Menschen daheim oder im Pflege-Heim zur Seite. Wie die Unterstützung erfolgt, hängt von den Wünschen der Begleiteten und ihrer Angehörigen ab. Auch in der letzten Lebensphase spiegle sich die Individualität der Menschen wieder, wie Aktive der Hospizgruppe im Pressegespräch erklärten. Im Gespräch wirken sie Vereinsamung entgegen und stehen den Menschen in ihren Ängsten bei, teilen aber auch Momente der Freude. Die Begleitung kann wenige Tage aber auch mehrere Monate dauern. Ein Gruppen-Mitglied unterstützt jeweils nur einen Betroffenen. Sie werden in einem mehrmonatigen Seminar auf ihre ehrenamtliche Arbeit vorbereitet.
Die Initiative für den Aufbau der Hospizgruppe sei vom damaligen Leiter des Seniorenheimes Sonnenhof Werner Hobein ausgegangen, berichtete Pastor Wilhelm Meinberg. Zum ersten Treffen am 14. März 2005 seien etwa 50 Interessierte erschienen, 40 hätten an dem ersten Vorbereitungskurs teilgenommen. Im Jahr 2006 habe die Hospizgruppe dann erstmals Menschen mit Begleitung zur Seite stehen können.
Exakt zehn Jahre nach dem ersten Treffen wird in der Sparkasse Obernkirchen im kleinen Kreis mit geladenen Gästen die Ausstellung "Ich begleite dich" eröffnet. Von Montag, dem 16. März, bis zum 27. März, werden die sieben Schautafeln dann zu den Öffnungszeiten der Sparkasse für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Wander-Ausstellung des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes gibt Anstöße, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. An den Markttagen, dienstags und freitags zwischen 11 Uhr und 12 Uhr, werden Ansprechpartner der Gruppe in der Ausstellung bereitstehen. Dazu sind Führungen nach Vereinbarung möglich (05724/51340). Heidrun Kuhlmann wird am 18. März ab 19 Uhr unter dem doppeldeutigen Stichwort "Endlich leben" einen Vortrag in der "Roten Schule" halten.
Koordinatorin Barbara Weißbrich hielt fest, dass unter den Menschen zum Teil noch unnötige Scheu bestehe, die Unterstützung der Hospizgruppe in Anspruch zu nehmen. Die Aktionen zum zehnjährigen Bestehen sollen nicht zuletzt deshalb auf dieses Hilfsangebot aufmerksam machen.Foto: bb