LOCCUM (jan). Rehburg-Loccumer Schüler haben sich bis auf die Spitze des Loccumer Dachreiters gelesen – und damit eine Wette gegen den Rotary-Club Rehburg-Loccum am Kloster gewonnen. Dass es bei dem Projekt des Rehburg-Loccumer Familien-Servicebüros nicht nur darum ging, viel zu lesen, haben Schüler der Oberschule Loccum erklärt.
55 Meter hoch sollte der imaginäre Bücherstapel werden. So viele gelesene Bücher wollten die Schüler in der Stadt zusammentragen. Im Frühjahr 2014 startete der Wettbewerb, das Lesen fördern und Leseförderung sollten im Vordergrund stehen – soviel zum Konzept, mit dem Ute Grolms vom Familien-Servicebüro angetreten war.
Beide Grundschulen und die Oberschule haben sich beteiligt. Und die Wette haben die Schüler gewonnen.
Der Rotary-Club, der jedem Zentimeter Buchrücken einen Euro entgegen setzen wollte, hat um Verlängerung gebeten, um das Ziel auch noch zu erreichen – 5.500 Euro will er bis Ende April gesammelt haben, um damit das Lesen in der Stadt zu fördern. Doch auch wenn es vordergründig darum ging, möglichst viele und möglichst dicke Bücher zu lesen, so hat das Projekt doch auch noch anderes bewirkt – und das stellten Lehrer und Schüler der Loccumer Oberschule eindrucksvoll vor.
Kleine Szenen, vorgelesen vor einem ausgewählten Kreis in der Schulbücherei, hatten vier Schüler vorbereitet. Hier Humorvolles im Dialog vorgetragen, dort Fantastisches gelesen und dann noch ein Auszug aus einer Trilogie, die von damals in der NS-Zeit bis ins Heute reicht. Eine große Bandbreite war das und allesamt Bücher, die Zoe, Jasmina, Victoria und Sascha ganz besonders gut gefallen. Lehrer Burkhard Jonck berichtete begeistert davon, wie er das Kopf-Kino der Schüler in den Wettbewerbs-Monaten erlebte: Fantasie beflügeln und Gefühle wecken – dass Bücher das bewirken könnten, habe er immer wieder beobachtet. Die Messlatte für die Bücherstapel sei dafür nicht geeignet gewesen, habe als Anreiz aber gut getaugt. Mancher Schüler habe sich plötzlich als eifriger Leser erwiesen, von dem die Lehrer gar nicht wussten – und viele hätten das Projekt auch als Anreiz genommen und so wieder neue Welten kennen gelernt.
Lebendig gehalten worden ist das Projekt Büchertürme in der Oberschule mit vielen Aktionen: Vorlese-Stunden in der Adventszeit, der in Pausen und zur Mittagszeit geöffneten Bücherei und mit einem Vorlese-Wettbewerb.
Die Messlatte haben die OBS-Schüler dabei hoch gesteckt: von den 55 Metern Bücherstapel haben sie rund 30 Meter erlesen.Foto: jan